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Schweiz Schweizer Journalisten geschockt, aber unbeugsam

Nach dem Attentat auf die Redaktion der Satirezeitschrift «Charlie Hebdo» wird auch die Sicherheit der Schweizer Journalisten hinterfragt. Doch die wollen sich auch künftig nicht vorschreiben lassen, was für Themen sie bearbeiten und welche Texte sie publizieren.

Ein entschlossener Attentäter könnte den Zutritt zum Medienzentrum des Bundeshauses wohl erzwingen. Unter dem Dach arbeiten Dutzende Journalistinnen und Journalisten. Einschüchtern lassen sie sich von den Vorfällen in Paris nicht.

Christoph Nufer musste sich als SRF-Korrespondent schon in Brüssel mit dem Problem islamistischer Gewalt auseinandersetzen. Aber als Journalist will er sich nicht einschränken lassen. Im Gegenteil: «Wenn so etwas passiert, muss man diese Arbeit erst recht machen.»

Trauermarsch in Bern

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Auf dem Bundesplatz in Bern haben sich am frühen Mittwochabend rund 200 Medienschaffende zu einer Trauerkundgebung zusammengefunden. Mit ihrer Teilnahme drückten sie ihre Bestürzung über den Anschlag auf die Redaktion von «Charlie Hebdo» aus. Auch in Lausanne und Genf sind Kundgebungen geplant.

Trotzdem hält er bei gewissen Themen etwas Zurückhaltung für angezeigt. Nicht als Einschränkung der Meinungsfreiheit. Er frage sich aber, ob die Provokation um der Provokation willen wirklich in jedem Fall nötig sei, so Nufer.

«Nicht das Spiel der Terroristen spielen»

Auf den Terror gebe es nur eine Antwort, sagt Beni Gafner von der «Basler Zeitung. «Weitermachen!» Auch sein Redaktionskollege Hubert Mooser will sich nicht vorschreiben lassen, was er zu schreiben hat.

«Wir machen uns lustig über unsere eigene Religion, warum sollten wir uns nicht auch über andere Religionen lustig machen dürfen?»

Pierre Nebel vom Westschweizer Fernsehen RTS lässt sich vom Anschlag in Paris nicht beunruhigen. Es handle sich aber um einen Angriff auf die fundamentalen Werte der Demokratie. «Wenn man aufhört, die Religionen zu kritisieren, macht man das Spiel der Terroristen mit», sagte er.

«Wenn jemand herein will, kommt er auch herein

Ganz ausblenden kann man solche Gedanken als Journalist aber trotzdem nicht, glaubt Markus Häfliger, Chef des «NZZ»-Bundeshausteams. Auch jeder Chefredaktor werde es sich zweimal überlegen, ob er einen kritischen Kommentar oder eine islamkritische Karikatur drucke. «Das sind Überlegungen, die man sich bei einem kritischen Bericht über den Papst nicht machen würde», sagte er.

Einig sind sich die befragten Journalisten darin, dass strengere Sicherheitsvorkehrungen wenig bringen würden. «Wenn jemand herein will, kommt er auch herein», sagte Mooser.

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