Eine Studie der Universität Zürich bringt erschreckende Zahlen ans Licht: Offiziell kommt es in der Schweiz jedes Jahr zu 3500 bis 4000 Fällen von sexuellen Übergriffen auf Kinder und Jugendliche, etwa ein Viertel davon sind Vergewaltigungen. «Wir wissen aber, dass die tatsächliche Zahl solcher Fälle deutlich höher liegt – nämlich zehnmal höher», sagt Studienleiter Thomas Maier.
Gründe für die hohe Dunkelziffer gibt es viele: Die Täter bedrohen ihre Opfer, schüchtern sie ein. Und sie versuchen laut Maier ihre Handlungen zu vertuschen. Bei den Opfern sind es «vor allem auch Schamgefühle». Oder sie könnten sich nicht melden, weil die Kinder oft noch zu klein seien.
Findet der sexuelle Übergriff im Internet statt, dann melden sich die Opfer noch seltener. Regula Schwager von Castagna, der grössten Schweizer Beratungsstelle für Opfer von Sexualdelikten, meint, dass sich die Opfer der illegalen Handlungen oftmals nicht bewusst seien. Schwager ergänzt: «Sie sind in eine Falle getappt.»