Nicht überrascht von dem Terror in Paris sind Sicherheitsexperten wie Kurt Spillmann. Seit dem 11. September sei der Westen das Feindbild Nummer eins von Islamisten und deshalb habe man mit solchen Anschlägen rechnen müssen.
Die konkrete Gefahr in Paris sei aber dennoch nur schwer im Voraus zu erkennen gewesen, meint Spillmann. «Ich glaube, grosse Ereignisse sind besser vorauszusehen, weil sie eine umfassendere Planung brauchen.» Klein-Ereignisse, wie sie jetzt in Paris vorgefallen seien, würden spontan geplant und realisiert. «Deshalb sind das auch für mich die gefährlicheren im Augenblick.»
Unterschiedliche Anschlagstaktiken
Dass das Brüderpaar und der Geiselnehmer von Paris zum einem der IS und zum anderen der Al-Kaida angehörten, ist für Spillmann kein Widerspruch. Über die private Ebene habe man sich da durchaus absprechen können.
Zudem seien die Ziele der beiden Gruppen in weiten Teilen deckungsgleich. Lediglich im Ausmass des Schreckens konkurriere man. «Während Al-Kaida mit Grossereignissen versucht, Aufsehen zu erregen, will dies der IS eher mit kleineren Attentaten und den Hinrichtungen von westlichen Journalisten in Syrien und Irak.»