Ihren Abschied von der nationalen Bühne gab die 61-jährige Fässler in einem Interview mit der Zeitung «Werdenberger und Obertoggenburger» vom Samstag bekannt. An der Frühlingssession, die am 5. März beginnt, wird Fässler somit nicht mehr teilnehmen. «Damit bin ich exakt vier Legislaturen im Nationalrat gesessen», sagte sie gegenüber der «Tagesschau».
Als Bundesrätin im Gespräch
Fässler präsidierte von Juni 2002 bis Juni 2006 die SP-Bundeshausfraktion. Im Jahr 2010 war sie im Gespräch als Nachfolgerin von Bundesrat Moritz Leuenberger: Sie wurde von ihrer Kantonalpartei nominiert, verpasste dann aber den Sprung aufs Zweierticket der SP-Bundeshausfraktion.
Zu den Höhepunkten ihrer Zeit in Bundesbern zählt Fässler das Präsidium der Kommission für Wirtschaft und Abgaben (WAK) von 2008 bis 2009. Dieses Amt habe ihr Gelegenheit geboten, sehr genau in die Mechanismen des Parlaments und der Politik zu blicken.
Erfolge bei der Steuergerechtigkeit
Zu ihren grössten Erfolgen in der Sachpolitik zählt Fässler, «dass wir heute kein Bankgeheimnis mehr haben für ausländische Steuerhinterzieher» und dass sich die Steuergerechtigkeit verbessert habe. Zudem habe sie Freude an der «modernen Landwirtschaftsgesetzgebung».
Vor ihrer Wahl in den Nationalrat war Fässler vier Jahre Kantonsrätin. Von 2001 bis 2004 präsidierte sie die SP des Kantons St. Gallen. Fässler ist Mathematikerin und unterrichtete an verschiedenen Schulen.
Fässlers Sitz im Nationalrat erbt die St. Galler SP-Kantonsrätin Claudia Friedl.