Beim Hilfswerk Heks der evangelischen Kirchen wird man im Moment von Hilfsangeboten regelrecht überschwemmt. Es gebe ganz unterschiedliche Angebote. «Die einen möchten Flüchtlinge bei sich zu Hause aufnehmen, andere bieten Hausaufgabenhilfe für Flüchtlinge an», sagt Mediensprecher Dieter Wüthrich.
Bei Heks gibt es derzeit deshalb mehr Hilfsangebote als Hilfsprogramme. Sachspenden nimmt man schon gar keine mehr an. «Die Logistik ist zu aufwändig und es ist schwierig sicherzustellen, dass zum Beispiel Kleider oder Schuhe wirklich dort ankommen, wo sie gebraucht werden», erklärt Wüthrich.
Angst vor abflauender Euphorie
Der Wille, jetzt schnell zu helfen, wird geschätzt bei den Hilfswerken. Doch man fürchtet sich auch, dass die Euphorie so rasch abklingt, wie sie sich aufgebaut hat. Bei der Schweizerischen Flüchtlingshilfe betont Sprecher Stefan Frey: «Die Hilfe, die kommt, ist wunderbar. Aber wir müssen sicherstellen, dass die Hilfe langfristig angeboten wird, damit sich die Flüchtlinge wirklich in der Schweiz integrieren können.» Scheitere die Integration, sei das schlecht für alle Beteiligten.
Langfristige Hilfe gefragt
Wer dennoch unmittelbar jetzt helfen will, solle nicht einfach nach Gutdünken aktiv werden. Die Schweizerische Flüchtlingshilfe empfiehlt, sich in jedem Fall im Vorfeld zu erkundigen, welche Hilfe gefragt sei. Dabei kann man sich an Durchgangsheime wenden, an die eigene Gemeinde oder an Hilfswerke. «Wir führen auch Listen, wo man sich eintragen kann, wenn man eine langfristige Patenschaft für ein Projekt übernehmen will», erklärt Frey.
Geldspenden willkommen
Generell sind die Hilfswerke auch froh um Geldspenden, auch wenn diese als weniger persönlich empfunden werden. Geldspenden bieten für Hilfswerke den Vorteil, dass sie langfristig einsetzbar sind und auch Hilfe im Ausland unterstützt werden kann. Bei Caritas beispielsweise wird mit den Geldspenden auch ein Projekt in Serbien finanziert, wo ein Partnerhilfswerk Nothilfe leistet.