Yves Rossier, der bisherige Staatssekretär, hat polarisiert. Er nahm kein Blatt vor den Mund und war ein Feindbild der EU-Skeptiker. Ein Teil des Bundesrates traute ihm nicht mehr – und Rossier wurde das wichtigste aussenpolitische Geschäft wegenommen: Das EU-Dossier. Stellt sich die Frage: Was muss die künftige Nummer zwei im EDA mitbringen, für diesen äusserst anspruchsvollen Job?
Eine starke Führungspersönlichkeit, ein Top-Verhandler, fordert etwa SVP-Parteichef Albert Rösti. «Dieser Mann muss unbedingt auch die kritische Gefühlslage in der Schweiz gegenüber der EU rüberbringen. Er muss auch rüberbringen, dass wir betreffend Zuwanderung ein Sonderfall sind.»
Ich hoffe, dass Rossiers Nachfolger aus dem gleichen Holz geschnitzt ist.
Da winkt SP-Chef Christian Levrat vehement ab. Auch Rossiers Nachfolger oder Nachfolgerin müsse Klartext sprechen – nicht nur gegenüber Brüssel, sondern auch innenpolitisch. «Es ist von Vorteil, wenn wir Diplomaten haben, die auch persönlich Format haben. Das hat Yves Rossier gehabt. Ich hoffe, dass sein Nachfolger aus dem gleichen Holz geschnitzt ist.»
Ich sehe weniger den Nachfolger von Herrn Rossier gefordert, als Bundesrat Burkhalter selber.
Diese Persönlichkeit soll per Ausschreibung gefunden werden. Ginge es nach FDP-Chefin Petra Gössi, so müsste die Person «vor allem international gut verknüpft sein und Freude an der Arbeit haben.» Das Auswahlverfahren sei dann Sache des Bundesrates.
CVP-Präsident Gerhard Pfister zielt derweil auf den EDA-Chef. «Ich sehe weniger den Nachfolger von Herrn Rossier gefordert, als Bundesrat Burkhalter selber. Er isoliert sich mit seiner europapolitischen Vorstellung im Bundesrat. Es wäre wünschenswert, wenn der Bundesrart in Europa-Fragen wieder mit einer Stimme sprechen würde.»