Für Jörg Schild, Präsident von Swiss Olympic, kommt die Kritik an Russland als Gastland der Olympischen Winterspiele spät. Er wehrt sich dagegen, dass Bedenken prominent geäussert und vermischt würden. Schliesslich sei die Lage bezüglich Menschenrechten und Sicherheit bekannt.
Bereits bei den Spielen in Peking war der russische Präsident Wladimir Putin nach der Eröffnungsfeier sofort heimgereist, weil der Krieg zwischen Russland und Georgien ausbrach. Die Sicherheitslage sei auch damals schon bekannt gewesen. «Also muss man sich fragen: Warum vergibt das IOC (Internationales Olympisches Komitee) eine solche Grossveranstaltung dort hin?»
Jörg Schild wünscht sich eine andere Vergabe-Praxis des IOC. Es müsse doch möglich sein, innerhalb des IOC die «Notleine» zu ziehen. Der Präsident von Swiss Olympic zeigte sich zuversichtlich, dass der neue IOC-Präsident über die Bücher geht. Denn der Sport habe an Glaubwürdigkeit eingebüsst – nicht zuletzt wegen der Vergabe nach Sotschi oder der Fussball-WM in Katar.
Spiele in den Bergen
«Man muss fairerweise zu den Russen sagen, dass es perfekt organisierte Spiele sein werden.» Es könne aber nicht sein, dass man die Spiele an einen Ort vergibt, wo es bisher nur einen einzigen Skilift hatte. Und dann werde eine ganze Talschaft zubetoniert.
Viel lieber wären Schild Olympische Spiele in den Bergen. Nach der verlorenen Olympia-Abstimmung im Kanton Graubünden tut es Schild leid, dass die Schweiz nicht habe zeigen können, wie Winterspiele in den Bergen mit kurzen Distanzen zwischen den Austragungsorten hätten aussehen können.