Ein Hotel, Büroräume oder Wohnungen: Das Spektrum um eine Kirche neu zu nutzen ist breit. In Deutschland gebe es sogar eine Kletterkirche, sagt Albert Gerhards, Professor für Liturgiewissenschaften an der Universität Bonn. Für Gerhards machen jene Umnutzungen am meisten Sinn, welche die Identität des Raumes bewahren und möglichst reversibel sind.
Grenzen der Umnutzung
Ein Tabu ist nach Meinung von Gerhards, wenn ein Gebäude zwar aus Denkmalschutz-Gründen nach aussen hin so bestehen bleibt, innen jedoch nichts mehr an die ursprüngliche Kirche erinnert. Auch bestimmte kommerzielle Nutzungen erachtet Gerhards als schwierig.
Nicht im grossen Stil denkbar sei es derzeit auch eine Kirche als Moschee umzunutzen. Dies seit den Anschlägen vom 11. September und den aktuellen Entwicklungen im Islam, namentlich jene rund um den IS. Denkbar sei eine Umnutzung dieser Art höchstens für interreligiöse Dialoge.
Auf jeden Fall müsse ein möglicher Verkauf durchdacht sein. Die Motive müssten klar sein. Ausserdem müsse zuerst geklärt werden, ob es Alternativen gebe. So sei es in einigen Fällen sinnvoll, die Immobilie zu behalten und einen Teil der Räume für andere Nutzungen zur Verfügung zu stellen.