Auch für das Studienjahr 2014/2015 gibt es an den Universitäten Basel, Zürich, Bern und Freiburg eine Zulassungsbeschränkung für das Medizinstudium. Grund dafür sind die vielen Anmeldungen. Heute findet an allen vier Universitäten der Eignungstest statt.
Aber reichen die vorhandenen Ausbildungsplätze für Medizinstudierende beim gegenwärtigen Ärztemangel in der Schweiz aus? «Nein», sagt Michael Jordi. Er ist Zentralsekretär bei der GDK, der Schweizerischen Konferenz der Kantonalen Gesundheitsdirektoren. Die Situation müsse verbessert werden.
«Es kann nicht angehen, dass wir in der Schweiz auf derart starke Weise von ausländischen Ärzten abhängig sind», fährt Jordi fort. Er fordert, die Verantwortung für die Ausbildung vermehrt auch in der Schweiz wahrzunehmen – und zwar unabhängig von allfälligen Auswirkungen der Masseneinwanderungsinitiative auf den Zustrom ausländischer Ärzte.
Kantone haben Anzahl Plätze aufgestockt
Vom Bund erwartet der GDK-Zentralsekretär eine Finanzierungsbotschaft für die Jahre 2016 bis 2020. Ziel sei «eine ganz spezifische Förderung der medizinischen Studienplätze». Signale aus Bern, dass dem Rechnung getragen werde, habe er schon erhalten. «Jetzt hoffen wir, dass das gutgeheissen und umgesetzt wird.»
Für das Humanmedizinstudium inklusive Chiropratik werden in Zürich 1177 Studienanwärter erwartet. Angeboten werden aber nur 300 Studienplätze. Bei der Studienrichtung Zahnmedizin kommen 124 Anmeldungen auf 50 Studienplätze.
Mehrere Kantone haben von sich aus die Anzahl Medizinstudienplätze erhöht, erklärt Jordi. «Es gibt an praktisch allen medizinischen Fakultäten eine höhere Anzahl Studienplätze als noch vor zwei oder drei Jahren.» Das Problem liege aber darin, dass man nicht einfach die Zahl der Studienplätze erhöhen könne. Man brauche auch entsprechend qualifizierte, gut betreute Praktikaplätze an den Spitälern, damit während des Studiums auch die praktische Tätigkeit erlernt werden könne.