Das Bundesamt für Statistik (BFS) berichtet in seiner aktuellen Umwelt-Gesamtrechnung, die Schweiz habe den Ausstoss von Treibhausgasen von 1990 bis 2012 um 0,5 Prozent reduziert. Diese Zahlen täuschen allerdings über einiges hinweg.
Die CO2-Emissionen aus der Verbrennung von Biomasse werden üblicherweise als klimaneutral betrachtet. Würde man diesen Anteil mitberechnen, hätte der Treibhausausstoss in dem Zeitraum um 3,2 Prozent zugenommen.
Hauptverursacher ist die Schweizer Wirtschaft: 65 Prozent der Treibhausgase gehen auf ihr Konto. Die Emissionen stiegen aber langsamer als das Wirtschaftswachstum, berichtet das BFS.
Mehr Mobilität, mehr CO2
Die übrigen 35 Prozent CO2 stammen von den Haushalten. Der Zuwachs lag 2012 bei 1,7 Prozent gegenüber 1990. Im Vergleich zum Jahr 2000 konnte der Ausstoss jedoch um 0,9 Prozent gesenkt werden.
Besonders stark belastet die Mobilität die Bilanz der Haushalte. Die Verkehrsemissionen stiegen über die 12 Jahre hinweg gesehen um 27,7 Prozent. Insbesondere wegen dem Bevölkerungswachstum und der verstärkten Mobilität. Dagegen sank dank besserer Technologien der Schadstoffausstoss durch Heizungen und Warmwasseraufbereitung.
Kyoto-Ziele bis 2020 nur im Inland realisieren
Im Frühling hatte das Bundesamt für Umwelt (Bafu) vermeldet, dass die Schweiz das Kyoto-Ziel erreicht habe. Dieses sieht vor, dass der CO2-Ausstoss zwischen 2008 und 2012 um 8 Prozent gegenüber 1990 zurückgehen muss. Die Schweiz senkte die Emissionen um 9 Prozent.
Für die zweite Periode unter dem Kyoto-Protokoll von 2013 bis 2020 hat die Schweiz angekündigt, die Treibhausgasemissionen um 20 Prozent gegenüber 1990 zu senken. Das Ziel ist auch im revidierten CO2-Gesetz so festgeschrieben. Während aber das Kyoto-Protokoll ausländische Zertifikate zulässt, schreibt das CO2-Gesetz vor, dass das Ziel im Jahr 2020 ausschliesslich mit Massnahmen im Inland erreicht wird.