Der flexible Altersrücktritt wurde am 1. Juli 2003 nach langem Ringen eingeführt. Zehn Jahre später würdigten ihn Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter als bedeutenden sozialpolitischen Fortschritt. Rund 400 aktive und pensionierte Bauarbeiter nahmen an einem Jubiläumsanlass der Unia in Bern teil.
Auch der Baumeisterverband mit Präsident Werner Messmer steht hinter dem Modell. «Die Arbeitgeber haben damit Gelegenheit ihre Angestellten – die etwas angeschlagen sind oder nicht mehr eine so hohe Leistung erbringen – auf eine soziale, faire und korrekte Art zu entlasten», so Messmer in der «Tagesschau».
Die Rente der frühzeitig pensionierten Bauarbeiter beträgt rund 80 Prozent des letzten Einkommens. Ausbezahlt wird sie von einer Stiftung, die sich durch Beiträge der Arbeitgeber und Arbeitnehmer finanziert. Die Stiftung nahm in den vergangenen zehn Jahren 2,5 Milliarden Franken an Beiträgen ein. Sie hat einen Deckungsgrad von über 120 Prozent.
«Löhne schützen»
Die Unia-Delegiertenversammlung fasste zudem eine Resolution für einen stärkeren Lohnschutz. Mit dem heutigen Instrumentarium gelinge es nicht, die Schweizer Löhne genügend zu schützen, schreibt die Unia in einer Medienmitteilung.
Damit die Personenfreizügigkeit weitergeführt werden könne, brauche es mehr verbindliche Mindestlöhne, schärfere Kontrollen und eine Solidarhaftung bei Lohndumping.