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Schweiz Verhüllte Frau muss in Chiasso Busse zahlen

Es ist nicht der erste Fall, bei dem im Tessin das Verhüllungsverbot durchgesetzt wird. Doch erstmals wurde nun eine ausländische Frau gebüsst. Sie trug im öffentlichen Raum einen Gesichtsschleier.

Im Tessin ist eine Frau aus Kuwait am vergangenen Wochenende gebüsst worden, weil sie gegen das Verhüllungsverbot verstossen hat, das seit dem 1. Juli in Kraft ist.

Die Frau aus Kuwait sei in Chiasso mit einer Busse von 100 Franken belegt worden, weil sie den Gesichtsschleier Niqab trug, sagte der Kommandant der Gemeindepolizei von Chiasso Nicolas Poncini dem Radio RSI.

Die Polizeikräfte seien von Personen an einem öffentlichen Ort auf die Frau aufmerksam gemacht worden – in Anwesenheit dieser Personen sei dann die Strafe ausgesprochen worden. Es handelt sich um den ersten Fall, bei dem eine Ausländerin wegen des Tragens eines Gesichtsschleiers im Tessin gebüsst wird.

Algerier will sämtliche Burka-Bussen bezahlen

Zuvor hatte bereits die Schweizer Konvertitin Nora Illi eine Busse provoziert. Sie hatte am 1. Juli mit einem medienwirksamen Auftritt in Locarno gegen das neue Gesetz protestiert. Mit einem blauen Niqab bekleidet, ging die Schweizerin begleitet vom algerischen Unternehmer Rachid Nekkaz zum Sitz der Stadtpolizei. Der Mann wurde mit 230 Franken gebüsst, weil er Illi dazu angestiftet haben soll. Die Höhe der Busse von Illi ist noch nicht bestimmt.

Nekkaz hatte bereits Ende 2015 angekündigt, dass er sämtliche Burka-Bussen im Tessin bezahlen wolle. Sein Ziel sei, das Gesetz «zu neutralisieren». Nach Inkrafttreten des französischen Burkaverbots 2010 hatte Nekkaz einen Millionen-Fonds zur Verteidigung der «Freiheit und der religiösen Neutralität des Staates» gegründet.

Verhüllungsverbot auch auf nationaler Ebene

Auf nationaler Ebene läuft derzeit die Unterschriftensammlung für die Volksinitiative «Ja zum Verhüllungsverbot». Die Initianten vom sogenannten «Egerkinger Komitee» um den Solothurner SVP-Nationalrat Walter Wobmann haben bis am 15. September 2017 Zeit, die nötigen 100'000 gültigen Unterschriften zu sammeln.

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