Die Schifffahrt auf dem Lago di Lugano und dem Lago Maggiore soll nach dem Willen der Schweiz und Italien attraktiver werden. Eine Arbeitsgruppe prüft deshalb neue Ansätze und arbeitet konkrete Vorschläge aus. Dies hält der Bundesrat in einem Bericht zu einem parlamentarischen Vorstoss fest, wie das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) mitteilt.
Insbesondere im Schweizer Becken des Lago Maggiore seien die Menschen sehr unzufrieden mit der Situation, sagt SRF-Tessin-Mitarbeiter Gerhard Lob. Sie hofften auf eine rasche Besserung.
Problematisch seien einerseits die hohen Tarife. Halbtax-Abos oder General-Abos würden nicht anerkannt. Das führe insbesondere bei Schweizer Touristen immer wieder zu Verärgerungen, so Lob. Auch gebe es pro Tag nur wenige Schiffsverbindungen und der Zustand der Schiffe lasse häufig zu wünschen übrig.
Die Schifffahrt hat drei Probleme: teure Tickets, schlechte Verbindungen und veraltetes Material.
Komplizierte Lage
Ende Mai hatten Bundesrätin Doris Leuthard und der italienische Verkehrsminister Graziano Delrio eine Absichtserklärung zur Schifffahrt auf den beiden Seen unterzeichnet. Da die Konzession ausläuft, wollen sich beide Länder an einen Tisch setzen, um die grenzüberschreitenden Angebote zu verbessern.
«Es liegt ein riesiges Potenzial brach», sagt Journalist Lob insbesondere mit Blick auf das Angebot auf dem Lago Maggiore. Touristiker der Region würden das sehr bedauern. Sie hofften nun, dass ein Angebot geschaffen wird, wie es andere Schweizer Seen auch kennen. Aufgrund der grenzüberschreitenden Situation sei das ganze im Tessin aber einfach ein bisschen komplizierter, so Lob.