Manche haben die Tabletten schon erhalten, andere gucken jeden Tag im Briefkasten nach. Die Kaliumiodid-Tabletten haben aber jetzt schon viele Fragen aufgeworfen. Ein paar wollen wir hier beantworten.
Was tun mit den alten Jodtabletten?
Nicht wegwerfen! Die alten Packungen kann man in den Apotheken und Drogerien abgeben.
Wenn man im Notfall die Tabletten nicht auffindet – genügt dann die Einnahme von (jodiertem) Speisesalz?
Nein, das würde nicht klappen. Die notwendige grosse Menge Speisesalz ist nicht verträglich für den Organismus.
Wie können die Haustiere geschützt werden?
Nur Kühe würden die Tabletten vertragen. Bei Hund und Katze wäre die Verabreichung eine massive Überdosierung. Es ist daher ratsam, den Tierarzt zu konsultieren.
Welche Dosierung muss bei einem Baby eingehalten werden?
Die Geschäftsstelle Kaliumiodid-Versorgung hat für solche Fragen einen detaillierten Frage-Antwort-Katalog aufgeschaltet:
Jodtabletten für fünf Franken
Die Jodtabletten sind auch in den Apotheken erhältlich. Wie viel kosten sie und gibt es eine maximale Bestellmenge pro Haushalt?
Jodtabletten («Kaliumiodid 65 AApot Tabletten») sind für fünf Franken in den Apotheken oder Drogerien erhältlich. Eine Beschränkung gibt es nicht. Allerdings kann man die Tabletten nur in den Filialen kaufen, die auch im Verteilradius der Kernkraftwerke liegen.
Wie reagiert man, wenn kleine Kinder verunsichert sind und ängstlich reagieren? Für Professor Dr. Moritz Daum ist die Einfühlnahme für Kinderängste entscheidend:
«Kleinkinder können Informationen dieses Umfanges noch nicht richtig einordnen. Sie brauchen zur Regulation ihrer diesbezüglichen Ängste und Gefühle noch Bezugspersonen, denen sie vertrauen können und die ihnen helfen, die Information zu verstehen. Eltern sollten ihren Kindern also ganz ruhig und sachlich erklären, dass ein Unglück sehr, sehr unwahrscheinlich ist. Und sollte doch etwas passieren, dann würden diese Tabletten helfen.»
Reich werden mit den Tabletten?
Und zum Schluss: Darf man die Jodtabletten eigentlich auf das Internetauktionshaus Ricardo stellen?
Simon Marquard, Pressesprecher von «Ricardo», verneint die Frage: «Die Jodtabletten sind als Medikament klassifiziert und stehen somit auf unserer Verbotsliste.»
(Sendebezug: SRF 4 News, 20.11.14, 16:00 Uhr)