Zum Inhalt springen
Porträts von Geert Wilders und Elisabeth Sabaditsch-Wolff.
Legende: Geert Wilders und Elisabeth Sabaditsch-Wolff prominent auf der Website ohnedich.ch. ohnedich.ch

Schweiz Was sucht Wilders auf Ohnedich.ch?

Die Website Ohnedich.ch ist die Schweizer Internet-Plattform der Stunde. Unzählige Schweizer zeigen als Antwort auf die SVP-Initiative, was ihnen ohne Ausländer fehlen würde. Erstaunlich, dass heute Morgen ausgerechnet der holländische Rechtspopulist Geert Wilders den Weg auf die Plattform fand.

«Ohne dich wäre mein Leben leer». Oder: «Ohne dich wäre es grau hier». Solche Sätze posten unzählige Menschen auf die Website Ohnedich.ch. Es ist eine richtiggehende Charme-Offensive für die Ausländer in der Schweiz. Vor allem junge Leute wollen nach der Masseneinwanderungsinitiative ein Zeichen setzen.

Mehr zum Thema

«Post nicht von Wilders persönlich»

Nicht schlecht staunte deshalb der geneigte User heute Morgen, als plötzlich der bekannte niederländische Rechtspopulist Geert Wilders von der Plattform lachte. Die österreichische Islamkritikerin Elisabeth Sabaditsch-Wolff ist neben ihm abgebildet und schreibt angeblich: «Ohne dich wäre Holland in Not.»

Ups, da hat sich wohl jemand auf die falsche Plattform verirrt.

Silvan Groher, Mitinitiant von ohnedich.ch, tut das Malheur Leid: «Der Eintrag wurde um 1.30 Uhr gepostet. Leider können wir die Website über Nacht nicht permanent überwachen.» Der Wilders-Eintrag sei bislang aber ein Einzelfall. «Wir mussten erst etwa sechs Posts wegen unangebrachten Äusserungen löschen», sagt Groher zu SRF News Online. «Wir nehmen an, dass der Post nicht von Wilders oder Sabaditsch-Wolff persönlich stammt.»

Das Ziel von Ohnedich.ch seien positive Schlagzeilen. «Die Leute sollen einfach ihre Stimmung kundtun. Wir sind keine politischen Menschen und haben auch nichts gegen die SVP. Wir wollen einfach positive Vibes entwickeln», sagt Groher weiter.

«Wir warten ab»

Der Wilders-Eintrag wird diese Strategie nicht beeinflussen. Auch weiterhin kann der User selbständig auf der Website sein Foto und den Spruch raufladen. «Der Wilders-Post ist nicht allzu tragisch. Wir kennen die IT-Adresse der fehlbaren Person und kontrollieren sie, damit das nicht wieder vorkommt. Aber vorerst warten wir ab», ergänzt Mitinitiant Ralph Moser.

Die Charme-Offensive des dreiköpfigen Gründerteams findet im Web grossen Anklang. Innerhalb von einer Woche wurden auf Ohnedich.ch über 1300 Bilder gepostet.

Meistgelesene Artikel