In der Schweiz verbringen rund 200'000 Schafe den Sommer in den Alpen. Etwa 4000 davon überleben den Sommer nicht, wie Zoologin Sara Wehrli vom Schweizer Tierschutz erklärt. «Die Schafe stürzen etwa ab, sterben an Krankheiten, werden vom Blitz getroffen oder gehen beim Alpabtrieb vergessen.»
Nur rund 200 Schafe pro Jahr würden von Wölfen gerissen. Das Thema werde jedoch stark aufgebauscht, sagt Wehrli. «Die Berglandwirtschaft erklärt den Wolf zum Sündenbock.» Bei den Alpschafen seien jedoch andere Probleme dringlicher.
Kein Herdenschutz, keine Subventionen
Die Petition, die der Schweizer Tierschutz am Dienstag mit über 50‘000 Unterschriften beim Bundesrat einreichen will, fordert für Schafherden mehr Hirten, mehr Zäune und mehr Hunde. Ansonsten solle es keine Subventionen mehr geben.
Heute sind laut dem Bundesamt für Landwirtschaft rund die Hälfte der Schafalpen ungeschützt – viele davon im Wallis. Für Daniel Steiner, Präsident des Oberwalliser Zuchtverbandes für Schwarznasenschafe, sind die Forderungen des Schweizer Tierschutzes mehr Theorie als Praxis.
Viele Alpen lägen im Hochgebirge, seien steil und schwer zugänglich. «Deshalb ist es nicht möglich, diese Alpen zu schützen.»
Ausserdem sei der Wolf im Wallis sehr wohl ein grosses Problem, sagt Schafzüchter Steiner. Was der Schweizer Tierschutz mache, sei für ihn kein Tierschutz. «Der Tierschutz sollte sich für uns einsetzen, nicht für den Wolf.»