Der Dezember 2016 scheint noch weit weg zu sein. Nicht aber für die Planer der SBB. Sie kümmern sich um den Dezember 2016 als wäre es übermorgen. Dann wird nämlich der Gotthard-Basistunnel dem kommerziellen Betrieb übergeben.
Die Gotthard-Bergstrecke ist 90 Kilometer lang, sie führt durch 65 Tunnel und über 223 Brücken. Im Dezember 2016, nach der Eröffnung des Basistunnels, wird am Gotthard ein neues Eisenbahnzeitalter beginnen – mit einem Zug pro Stunde.
Weniger als zwei Stunden
Damit sollen Passagiere deutlich an Zeit sparen auf dem Weg ins Tessin. Heute dauert die schnellste Verbindung von Zürich nach Lugano 2 Stunden und 37 Minuten. Ab 2020 sollen die Züge die Strecke in weniger als zwei Stunden zurücklegen.
Rund drei Jahre nach Eröffnung des Gotthard-Basistunnels soll auch der Ceneri-Basistunnel zwischen Bellinzona und Lugano folgen. Die Arbeiten am Ceneri sind allerdings ein halbes Jahr im Rückstand, wie die Neat-Aufsichtsdelegation in ihrem Bericht 2012 festgehalten hatte.
Neue Züge für 800 Millionen
Die SBB legt mehr Gewicht auf Verbindungen ins Tessin. Gemäss einer Medienmitteilung verkehren heute rund 9000 Passagiere täglich über die Gotthard-Strecke. Bis 2020 rechnet die SBB mit mindestens 15‘000 Menschen. Vier Personenzüge sollen dereinst pro Stunde durch den Basistunnel rollen – jede halbe Stunde zwei gen Norden und zwei gen Süden. Die SBB kauft 29 Gotthard-Züge für gut 800 Millionen Franken.
Auch die norditalienische Modemetropole Mailand wird durch das Projekt per Bahn schneller erreichbar. Ab 2020 soll die Fahrzeit ab Zürich weniger als drei Stunden betragen. Heute dauert die schnellste Verbindung 3 Stunden und 41 Minuten.
Zwischen Ende 2016 und 2020 gilt ein Baustellenfahrplan. Die Verbindungen sollen nach und nach schneller werden.