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Schweiz Zugfahren ist deutlich teurer als Autofahren

Der Preisüberwacher belegt: Seit 1990 sind die Reisekosten für Autofahrer rund 30 Prozent gestiegen. Happig, könnte man denken. Im Vergleich zu den Zugreisenden kommen Autofahrer aber günstig davon.

Zugfahrer in der Schweiz müssen deutlich mehr hinblättern als Autofahrer. Das zeigt eine Untersuchung des Preisüberwachers Stefan Meierhans. Seit 1990 sind die Kosten für Autolenker um rund 30 Prozent gestiegen. Ganz anders sieht dies für Zugfahrer aus:

Preisentwicklung seit 1990

  • Einfache Einzelbillette kosten 45 Prozent mehr.
  • Retourbillette sind um fast 80 Prozent gestiegen.
  • Das Halbtaxabonnement ist rund 60 Prozent teurer.
  • Für das Generalabonnement müssen ÖV-Benutzer 65 Prozent mehr zahlen.

Fünf Strecken verglichen

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In der Studie wurden die Kosten für Bahn- und Autofahrer auf fünf Strecken untersucht und verglichen. Die Kosten beim Strassenverkehr wurden aufgrund des Kilometerkosten-Index des Touring Clubs Schweiz (TCS) bestimmt. Beim Bahnverkehr lag der Fokus auf der Entwicklung der Einzelfahrtentarife in der 2. Klasse ohne zusätzliche Ermässigung.

Was ist der Grund für diese ungleiche Kostensteigerung? Der Preisüberwacher schreibt: Beim Strassenverkehr scheine die Entwicklung der Fahrkosten stärker durch den Markt beeinflusst zu sein. Daher folge der Kostenanstieg tendenziell der allgemeinen Teuerung in der Schweiz.

Die Fahrkosten bei der Bahn würden hingegen neben der allgemeinen Teuerung vor allem auch durch politische Entscheide sowie angebotsbezogene Entwicklungen beeinflusst. Dazu zählt beispielsweise die Abschaffung des Rabatts für Retourbillette im Jahr 2004. Dadurch verdoppelte sich der Preis für eine Retourfahrt von Bern nach Zürich im Vergleichszeitraum beinahe.

Schienenverkehr verliert an Attraktivität

Aus finanzieller Sicht habe der Schienenverkehr gegenüber dem Strassenverkehr seit 1990 klar an Boden verloren, schreibt der Preisüberwacher. Dies müsse mit kritischem Blick betrachtet werden.

Zwar stehe den gestiegenen Preisen mehrheitlich eine Verbesserung des Angebots im öffentlichen Verkehr gegenüber. Damit lasse sich wohl zu einem Grossteil die wachsende Passagierzahl im öffentlichen Verkehr erklären. Ob die Tarife allenfalls neu zu gestalten seien, sei schliesslich eine politische Frage, schreibt der Preisüberwacher.

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