Es ist Frühling, die Menschen sind wieder draussen. Damit wächst auch der Abfallberg: 50 Millionen Franken kostet es die Schweizer Städte und Gemeinden jedes Jahr, allein die liegen gelassenen Flaschen und Dosen wegzuräumen.
Im Kampf gegen das sogenannte Littering soll jetzt ein Flaschenpfand helfen. CVP-Nationalrat und Brauereibesitzer Alois Gmür – auf ihn geht die Parlamentarische Initiative zurück – sagt, man müsse dem Abfall einen Wert geben. Denn dann würde weniger Abfall fort geworfen. Und jene Leute, die trotzdem liegen gebliebene Flaschen einsammelten, würden dafür finanziell belohnt.
Bei der Dachorganisation Swiss Recycling glaubt man aber nicht, dass ein Pfand zu höheren Sammelquoten führen würde. Denn mit der Einführung eines Pfands würden gleichzeitig die derzeit existierenden 60'000 öffentlichen Sammelstellen geschlossen. Laut Swiss-Recycling-Sprecher Matthias Traber würden nur etwa 6000 Sammelstellen übrig bleiben – jene bei den Händlern, welche künftig Altglas, Pet-Flaschen und Aludosen zurücknehmen müssten.
Auch bei den Städten, die am meisten unter dem weggeworfenen Abfall leiden, kommt das Flaschenpfand nicht gut an. Alex Bukowietzcki vom Schweizerischen Städteverband sagt, man sei gegen ein Pfand. Ein solches würde das Problem mit dem liegen gelassenen Abfall in den Städten nicht lösen: «Es gibt andere Abfälle, die genauso gelittert werden, nicht nur Getränke-Verpackungen», sagt er gegenüber Radio SRF.
Skeptisch gegenüber einem Pfand auf Flaschen und Dosen sind auch Umweltorganisationen. Simon Zeller von der Stiftung Praktischer Umweltschutz Schweiz sagt, die 50 Rappen Pfand pro Flasche seien in vielen Fällen ein zu wenig grosser Anreiz, eine Flasche extra bei einem Händler zurückzugeben. «Das ist eine Illusion.»
Einig sind sich aber alle, dass es weitere Massnahmen gegen Littering braucht. Doch das Flaschenpfand bleibt umstritten.
(snep)