- Die Schweiz hat 2023 dreimal so viele Menschen per Sonderflug zurückgeführt als noch im Vorjahr.
- Insgesamt wurden 339 Asylsuchende mit Sonderflügen aus dem Land gebracht.
- Da Zahl der Sonderflüge stieg von 28 auf 49 an.
Ein Grossteil der Sonderflüge steuerte EU-Staaten an. Dabei handelte es sich um Rückführungen im Rahmen des Dublin-Asylabkommens, bestätigte das Staatssekretariat für Migration (SEM) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen Bericht der «Sonntagszeitung».
Dass die Zahl der Ausführungen pro Sonderflug zugenommen hat, wirke sich positiv auf die Kosten aus. 2022 beliefen sich die Ausgaben pro Person auf einem Sonderflug auf durchschnittlich 13'000 Franken. Im letzten Jahr waren es demnach noch 7300 Franken.
Erstmals Ausschaffungsflüge nach Algerien und Irak
Ausserhalb Europas führten die Sonderflüge auch nach Osteuropa, den Nahen und Mittleren Osten, Zentralasien und Südamerika, wie die Zeitung schreibt. In afrikanische Länder habe es im vergangenen Jahr 24 Rückführungen per Sonderflug gegeben.
Im vergangenen Jahr gab es erstmals spezielle Ausschaffungsflüge nach Algerien und Irak. Hier habe sich die langjährige Aufbauarbeit und Vertrauensbildung ausgezahlt, schrieb das SEM bereits im Februar.
Die Zahl von 339 Rückführungen per Sonderflug liege nur knapp unter dem Rekord von 345 Rückführungen im Jahr 2016, heisst es weiter. 2022 fanden 28 Flüge mit 124 Menschen statt. Damit zeige sich eine deutliche Erhöhung der Rückführungen.
Über 5700 Abgewiesene verliessen 2023 die Schweiz
Asylsuchende, die einen negativen Entscheid erhalten, haben die Möglichkeit, die Schweiz freiwillig zu verlassen. Dafür erhalten sie als Rückkehrhilfe mindestens 1000 Franken. Ein Sonderflug kommt erst dann zum Einsatz, wenn die Betroffenen sich gegen eine freiwillige Rückkehr entscheiden und auch nicht mit einem Linienflug ausreisen wollen.
Insgesamt verliessen die Schweiz im letzten Jahr 5742 Menschen freiwillig oder zwangsweise. Das entspreche einer Zunahme von 19 Prozent im Vergleich zu 2022.