Max Petitpierres Aufgabe als Aussenminister der Nachkriegszeit war zunächst einmal die Normalisierung der Beziehungen in der Friedenszeit. Besonders wichtig dabei waren die Wiederaufnahme von diplomatischen Beziehungen mit der Sowjetunion und die Unterzeichnung des Washingtoner Abkommens. Letzteres regelte den Umgang mit deutschen Vermögenswerten aus der Kriegszeit.
Gegen einen UNO-Beitritt
Im Kalten Krieg richtete Petitpierre die Aussenpolitik an den Grundsätzen der Neutralität aus. Dies verunmöglichte der Schweiz die Beteiligung an Militärallianzen wie der Nato und die umfassende Integration in einen Machtblock. Seine Aussenpolitik erlaubte aber eine enge Kooperation mit dem Westen im Rahmen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
Einen Beitritt in die UNO, den Europarat und die EWG lehnte Petitpierre ab. Er baute aber die Guten Dienste und das humanitäre Engagement der Schweiz aus. Seine vorsichtige Aussenpolitik stiess in den Nachkriegsjahren breite Zustimmung. Die Maximen der Ära Petitpierre blieben bis zum Ende des Kalten Kriegs gültig.