Der Sozialdemokrat René Felber führte trotz der Kritik an Vorgänger Pierre Aubert dessen aktivere Aussenpolitik entschieden fort und trat für die Öffnung der Schweiz ein. Er bemühte sich auch ausdrücklich um eine Neudefinition der schweizerischen Neutralität, so wie es Micheline Calmy-Rey später noch deutlicher wollte.
Überzeugter EU-Befürworter
Felber bewirkte 1990, dass sich die Schweiz den Wirtschaftssanktionen anschloss, welche die UNO gegen den Irak verhängte. In Felbers Amtszeit arbeitete die Schweiz aktiv in der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE). Felber war ein überzeugter Anhänger einer Annäherung der Schweiz an Europa.
Felber kämpfte für den Beitritt zum EWR, der 1992 vom Volk abgelehnt wurde. Und er befürwortete das EU-Beitrittsgesuch, das der Bundesrat im Jahr der EWR-Abstimmung stellte. Nach der Abstimmung wurde das von vielen Beobachtern als gravierender Fehler und wichtiger Grund für die Ablehnung des EWR interpretiert.