Es sind keine einfachen Zeiten für die Medien: Werbeeinnahmen gehen zurück, der Abo-Verkauf ist schwierig und im vergangenen Februar hat die Schweizer Bevölkerung an der Urne das millionenschwere Förderpaket für Medien abgelehnt.
Andrea Masüger will sich deshalb auf dem politischen Parkett für eine Neuauflage des Pakets einsetzen. Er sagt: «Der wesentlichste Punkt, auf den sich der Verleger konzentriert hat, war die indirekte Presseförderung. Dass der Bund die Zustellung der Zeitungen in den Briefkasten und direkt am Morgen durch Zustellorganisationen subventioniert, was ja heute schon geschieht. Aber dass das ausgebaut wird.»
Im ersten Paket sei zu viel drin gewesen
Das Paket vom Februar sei mit zahlreichen weiteren Geldern, beispielsweise für Onlinemedien, überladen gewesen. Welche weiteren konkreten Aspekte ins Paket aufgenommen werden sollen, sei noch nicht spruchreif. Klar ist auch: Ein neues Paket wird innerhalb des Verbands viel zu diskutieren geben. Denn dem Verband gehören rund 100 Medienunternehmen an, grosse und kleine. Der 65-jährige Masüger selbst sieht sich in der Lage, Brücken zu bauen, gerade als frühere Chefredaktor der Südostschweiz und CEO von Somedia.
«Meine Chancen sehe ich genau darin, dass ich einen mittleren Verlag vertrete, ein mittelgrosses Medienhaus. Darin sehe ich eigentlich die Probleme der Grossen und die Probleme der Kleinen. Gut sehe und hier eine gewisse Vermittlungsfunktion einnehmen kann.»
Medien sind wichtig für die Demokratie
Damit einher gehe auch ein Imagewechsel des Verbands. «Wir kommen manchmal ein bisschen abgehoben, vielleicht sogar ein bisschen arrogant rüber, was in der Politik und so nicht immer gut ankommt. Hier möchte ich vermittelnd wirken, um auch das Verständnis dafür zu schärfen, wie wichtig die Medien für eine funktionierende Demokratie sind.»
Und genau darum sei ihm auch die Förderung der Medienkompetenz – an Schulen zum Beispiel – ein Anliegen. Denn dort sitzen die Abonnentinnen und Abonnenten von morgen. Es sind grosse Pläne und viele Beteiligte, die der neue Verlegerpräsident ins Boot holen muss.