- Die Autobahn A1 wird auf 22 Kilometern zwischen Luterbach und Härkingen auf sechs Spuren ausgebaut.
- Obwohl der Ausbau erst im Mai 2025 startet, wird bereits jetzt gebaut.
- Es werden Installationsplätze und Baupisten erstellt, der Mast einer Hochspannungsleitung wird verschoben.
- Der Autobahnausbau wird in drei Etappen ausgeführt, dauert bis 2032 und kostet 1.06 Milliarden Franken.
Während acht Jahren wird es schwieriger, auf der Autobahn von West nach Ost zu fahren. Der Abschnitt der A1 im Kanton Solothurn zwischen den Verzweigungen Luterbach und Härkingen wird etappenweise zur Grossbaustelle. Neben je einer zusätzlichen Fahrspur pro Richtung werden Brücken und andere Bauten saniert oder neu gebaut. Zudem gibt es zwei neue Wildtierquerungen.
Die Bauarbeiten an der Autobahn starten im Mai 2025. Trotzdem wird neben der A1 bereits seit einiger Zeit gebaut. Der vielleicht speziellste Bauplatz: Bei Deitingen wird der Mast einer Hochspannungsleitung verschoben. «Die Autobahn wird mit sechs Spuren breiter, der Mast muss darum versetzt werden», erklärt Gaudenz Oetterli, Sprecher des Bundesamts für Strassen (Astra).
Das neue Fundament ist bereits betoniert. Aktuell wird der neue Mast gebaut. Sobald dieser steht und die Leitung umgehängt ist, wird der alte abgebrochen.
Kiesstrassen über Wiesen
Auffallender als der neue Mast sind aber die grossen Kiesplätze, mitten auf Feldern neben der Autobahn. Zwölf dieser Installationsplätze werden zwischen Luterbach und Wangen an der Aare angelegt. «Bei den Hauptarbeiten kommen Baumaschinen, Material sowie Schutt dort hin», so Oetterli.
Für die Baumaschinen und den Materialtransport entstehen zudem 4.5 Kilometer sogenannter Transportpisten. Diese werden auf Vlies gebaut. Laut dem Astra soll «die Baulogistik die Kantons- und Gemeindestrassen möglichst wenig beeinträchtigen».
Die Kiesstrassen verbinden Installationsplätze oder führen zu Autobahneinfahrten. Direkte Zufahrten zur Baustelle von der Autobahn sollen vermieden werden, weil diese viel Stau verursachen würden.
«Im Mai wird die Strasse angefasst»
Für den Ausbau der Autobahn und die Baupisten wurde auch bereits Wald gerodet. Aktuell werden entlang der A1 Rohre verlegt. In diese werden später Strom- und Kommunikationsleitungen eingezogen, unter anderem für die Anzeigetafeln auf der ausgebauten Autobahn.
Die Vorarbeiten sind laut Astra-Sprecher Gaudenz Oetterli zu rund 80 Prozent abgeschlossen. Von November bis im Februar gibt es eine Winterpause. Danach werden die letzten Waldrodungen durchgeführt, bevor im Mai die eigentlichen Bauarbeiten beginnen.
«Dann wird die Strasse angefasst. Und das wird man als Autofahrer sehen und merken, wenn Spuren versetzt werden und Baustelleninstallationen entstehen», so Oetterli.
Massnahmen gegen Ausweichverkehr
Gebaut wird in drei Etappen. Zuerst von Luterbach bis Wangen an der Aare von 2025 bis 2027. Danach folgt der Abschnitt bis Oensingen bis 2028. Als letzte Etappe wird auf der Strecke bis nach Härkingen gebaut. Der Abschluss ist im Jahr 2032 geplant.
Das Astra verspricht, den Ausweichverkehr durch die Gemeinden entlang der Autobahn während des zweiten und dritten Bauschritts einzudämmen. Dazu sollen am Tag keine Fahrspuren gesperrt werden. Zudem sollen bei Stau Ampeln bei den Autobahnausfahrten auf Rot schalten.
Laut dem Bundesamt für Strassen ist die Autobahn A1 im Kanton Solothurn eine der meistbefahrenen Strassen im Land. Täglich verkehren hier über 85'000 Fahrzeuge. Bis im Jahr 2030 werden es laut Prognose über 100'000 sein.