«Zivildienstleistende hätten an Schulen eine grosse Palette von willkommenen Entlastungsarbeiten übernehmen können», bedauert der Zentralpräsident des Lehrerdachverbandes (LCH) Beat Zemp den gestrigen Entscheid der grossen Kammer.
Als Beispiele nennt er die Empfangsbetreuung von Kindern am Morgen, die Pausenaufsicht, die Mittagstischbetreuung und die Mitarbeit im Hausdienst. Ebenso denkbar seien weitere Hilfsarbeiten wie der Assistentendienst im Unterricht und in der Hausaufgabenhilfe.
Das Argument der Gegner, Zivildienstler dürften nicht Lehreraufgaben übernehmen, lässt der oberste Lehrer der Schweiz so nicht gelten: Immer mehr Aufgaben würden an die Schule und an die Lehrpersonen übertragen, ohne die personellen und finanziellen Ressourcen bereitzustellen. So etwa mit der Integration der Sonderpädagogik, der Einführung von Mittagstischen und Hausaufgabenhilfen.
Ein neuer Schulberuf als Lösung?
Falls sich nach dem National- auch der der Ständerat gegen den Vorschlag des Bundesrats stellt, werden Zivildienstleistende laut Zemp definitiv nur noch für Betreuungsarbeiten via Sozialwesen einsetzbar sein.
In diesem Fall müsste laut Zemp ein neuer Schulberuf mit dem Bund diskutiert werden – samt einer Berufslehre für diese Schul- und Unterrichtsassistenzen. «Das wäre dann die Zukunft in der Schweiz. In vielen anderen Ländern ist es bereits Realität.»