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Session Vaterschaftsurlaub: Das Volk solls richten

Der Nationalrat versenkt die bezahlte Zweisamkeit von Vater und Neugeborenem. Die Bevölkerung tickt in der Frage anders, glaubt Travail.Suisse – und fordert sogar vier Wochen. Das Echo bei den Befürwortern in Bundesbern ist verhalten.

Nach dem Nein aus der Politik soll es die Stimmbevölkerung richten. Und Matthias Kuert Killer von der Gewerkschaft Travail.Suisse ist überzeugt: Die Bevölkerung wird Ja sagen zu einem vierwöchigen Vaterschaftsurlaub: «Wir haben letztes Jahr eine repräsentative Umfrage durchgeführt. Und sie hat gezeigt: 80 Prozent der Bevölkerung stehen dem Vaterschaftsurlaub positiv gegenüber.»

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Travail.Suisse will das Volk entscheiden lassen
aus HeuteMorgen vom 28.04.2016.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 40 Sekunden.

Das Fazit des Gewerkschafters: «Wir denken, dass die Bevölkerung diesbezüglich offener ist, als es das Parlament wahrhaben will.»

Veto vom Fürsprecher im Parlament

Doch mit der Unterstützung der CVP kann Travail.Suisse bei ihrer Initiative nicht rechnen. CVP-Nationalrat Martin Candinas, der die zweiwöchige Auszeit für Väter ins Parlament gebracht hat und damit gescheitert ist, sagt: «Ich bin der Meinung, dass die CVP da nicht mitmachen soll. Wir haben immer zwei Wochen gefordert.» Man müsse differenzieren, so Candinas: «Wir wollen einen Vaterschaftsurlaub. Aber wir kennen auch Grenzen und wissen, was finanzierbar ist.» Und vier Wochen seien nicht finanzierbar.

Gebremste Euphorie im linken Lager

Anders die SP. Sie hat ihre Hilfe beim Unterschriftensammeln bereits zugesichert. Doch hält sich die Begeisterung für die Gewerkschaftsinitiative auch dort in Grenzen, wenn auch aus ganz anderen Gründen. Nationalrat Cédric Wermuth: «Die zwei Wochen, über die wir abgestimmt haben, und die vier Wochen der Initiative sind nicht unser Wunschprogramm.»

Die SP wolle sich stattdessen für eine flexible Elternzeit einsetzen, so Wermuth. In dieser hätten beide Elternteile «die Möglichkeit, aber auch die Pflicht, sich über eine längere Zeit aus der Arbeit zurückzunehmen und sich um ihre Kinder zu kümmern. Trotzdem sei die Initiative ein erster Schritt, und verdiene deshalb volle Unterstützung. Nach dem Nein im Bundeshaus wird nun also auf der Strasse über einen Urlaub für frischgebackene Väter debattiert.

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