Mit 179'700 Franken kann man sich einiges leisten. Beispielsweise eine ziemlich lange Weltreise. Oder 1797 Tage (fast fünf Jahre) lang für 100 Franken auswärts essen gehen. Oder etwa siebeneinhalb Jahre lang einen Kita-Platz für zwei Kinder buchen, sollte das 2000 Franken pro Monat kosten. Oder geschätzt 20 Gebrauchtwagen kaufen, die noch in Schuss sind. Oder schlicht ein ausgewähltes Nummernschild für eines der angeschafften 20 Autos.
Im Kanton St. Gallen fand in den letzten acht Tagen nämlich eine Auktion für das Nummernschild «SG 4» statt. Am Ende gingen die zwei Metallplatten für 179'700 Franken weg – ein Rekord für ein St. Galler Kontrollschild. Zum Vergleich: Für «SG 1» bezahlte 2013 jemand 135'000 Franken.
Bietende sind eher männlich als weiblich
«Wir sind überrascht, wie hoch der Preis ist», sagt Hanspeter Sigg, Leiter des Strassenverkehrs- und Schifffahrtsamts des Kantons St. Gallen. Gestartet ist die Auktion bei 5000 Franken, dann ging es innert weniger Stunden hoch auf über 100'000 Franken, ehe es ein wenig stagnierte.
Wir sind überrascht, wie hoch der Preis ist.
Bis am Mittwochabend, zwei Stunden vor Auktionsende, lag das Höchstgebot von User «La_Ferrari» bei 111'000 Franken. Am Ende sind es nochmals fast 60'000 Franken mehr. Der Zuschlag geht an «LIAG20». Typische Bietende gebe es nicht, sagt Sigg. «Sie sind eher männlich als weiblich. Bezüglich Alter gibt es alles, alle Bevölkerungsschichten sind abgedeckt.»
Von Rekordsummen und Diebstählen
Eine landesweite Bestmarke sind die 179'700 Franken allerdings nicht. Diese stammt aus dem Jahr 2018, als jemand im Kanton Zug «ZG 10» für 233'000 Franken ersteigerte. Auf Platz drei hinter «SG 4» folgt «VS 1», das 160'300 Franken gekostet hat.
Nicht mit dem Preis, aber mit anderen Gegebenheiten sorgte das Schild «BL 1» für Schlagzeilen. Vor rund sechs Jahren wurde die tiefe Autonummer bereits zum dritten Mal gestohlen. Erst 2021 landete es unverhofft per Post wieder in den Händen des Besitzers, eines Garagisten aus Frenkendorf BL.