Wie sicher ist das Bundeshaus? Dieser Frage ist das Bundesamt für Polizei Fedpol nachgegangen. Seine Empfehlung lautet nun: nachrüsten. «Einerseits wissen wir, dass die Terrorgefahr in ganz Europa erhöht ist, das sagt uns der Nachrichtendienst. Andererseits bekommen wir immer mehr Besuche von Staatsmännern oder -frauen aus dem Ausland. Und da ist die Sicherheit wichtig», sagt Fedpol-Sprecherin Cathy Maret.
Zudem wollen immer mehr Besucherinnen das Bundeshaus von innen sehen: 60'000 waren es vor zehn Jahren, dieses Jahr sind es bereits 100'000.
Umgestaltung des Besuchereingangs
Die Empfehlung des Fedpol wird nun erhört: So soll der Besuchereingang umgestaltet werden, wenn die Verwaltungsdelegation des Parlaments dem zustimmt. Dabei geht es unter anderem darum, dass Besucher neu schon unmittelbar hinter der Eingangstür kontrolliert werden – bei erhöhter Bedrohungslage sogar schon ausserhalb des Bundeshauses.
Neu soll der offene Bereich, in dem sich Besucher aufhalten können, grösser und geschützter sein.
«Direkt nach dem Eingang soll eine Kontrolle stattfinden. Und neu soll der offene Bereich, in dem sich Besucher aufhalten können, grösser und geschützter sein», erklärt Andreas Wortmann, Sicherheitsbeauftragter der Bundesversammlung, gegenüber Radio SRF. Das Bundeshaus solle aber weiterhin ein offenes Haus sein. Es sei eine «Gratwanderung zwischen Offenheit und Sicherheit».
Fünf Millionen für neuen Hintereingang
Den Fokus auf die Sicherheit legt das Bundesamt für Polizei. Und es macht nun erstmals öffentlich sanften Druck für mehr Sicherheit auch auf der Vorderseite des Bundeshauses, im Norden zum Bundesplatz hin.
Man kann sich dem Gebäude sehr stark annähern, man kann sogar fast parkieren vor dem Nordeingang. Das ist für die ausländischen Gäste erstaunlich.
Fedpol-Sprecherin Maret stützt sich dabei auf Rückmeldungen von Gästen aus dem Ausland, die das Bundeshaus zum ersten Mal sehen: «Unsere ausländischen Gäste staunen schon: Man kann sich dem Gebäude sehr stark annähern, man kann sogar fast parkieren vor dem Nordeingang. Das ist für die ausländischen Gäste erstaunlich.»
Im Grunde sei das positiv, entgegnet der Sicherheitsbeauftragte der Bundesversammlung, da es von der relativ hohen Sicherheit in der Schweiz zeuge. Und doch: Tatsächlich überlege man sich im Bundeshaus derzeit, wie auch die Vorderseite des Bundeshauses besser geschützt werden könnte, «Ich denke da beispielsweise an bewegliche Poller, die aufgestellt werden können, wenn es die Sicherheitslage erfordert», so Wortmann.
Zuerst soll im nächsten Sommer aber der Besuchereingang auf der Rückseite für fünf Millionen Franken umgebaut werden.