Das Wichtigste in Kürze:
- Auf der Verpackung der Ovomaltine-Ostereili wird Schweizer Schokolade angepriesen, gleichzeitig steht aber «Hergestellt in Frankreich».
- Tatsächlich werden die einzelnen Bestandteile nach Frankreich geführt, um dort zu einem Ei gegossen zu werden. Ein ökologischer Unsinn.
- Hersteller Wander sieht das auch so und will die Eili ab 2019 in der Schweiz produzieren.
Schweizer Marke, Schweizer Milchschokolade – aber in Frankreich produziert: Für einen Hörer des Konsumentenmagazins «Espresso» von Radio SRF 1 ist dies ein klarer Fall von Etikettenschwindel.
Die Firma Wander, zu welcher Ovomaltine gehört, verteidigt sich: Man habe nicht die Absicht, die Konsumenten zu täuschen. Sollte sich jemand getäuscht fühlen, bedaure man dies.
Schokolade wird sinnlos hin und her gefahren
Auf der Verpackung der Ovomaltine-Eier habe man einfach alles genau und korrekt deklariert, sagt Wander-Sprecherin Helena Meier: «Uns ist es wichtig, zu sagen, dass die Schokolade und die Ovomaltine aus der Schweiz sind.» Gleichzeitig verlange das Gesetz, dass der Herstellungsort angegeben werde. «Und das ist in diesem Fall Frankreich», so Meier.
Konkret werden Schokolade und Ovomaltine in der Schweiz hergestellt und anschliessend über die Grenze nach Frankreich gefahren. «Dort werden die beiden Grundstoffe in einem Werk zu Schoko-Eiern gegossen und in die Schweiz zurückgebracht», erklärt die Wander-Sprecherin. Genau diese sinnlosen Transportwege stören den «Espresso»-Hörer, der den Fall gemeldet hat: «Dass die Schweiz als Schokolade-Land diese Eier aus Frankreich holt, ist doch unnötig!»
Ab 2019 Produktion in der Schweiz
Ein ökologischer Unsinn also. Wander gibt dies auch prompt zu: «Das ist so. Und das ist auch nicht in unserem Sinn. Deshalb sind wir daran, dies zu ändern», kündigt Helena Meier an. Ab 2019 würden die Ovomaltine-Ostereier auch in der Schweiz gegossen. Auf nächstes Jahr sei dies noch nicht möglich, da die Organisation der Osterproduktion über ein Jahr Vorlaufzeit brauche.