Wird die Zeitumstellung in der EU nun abgeschafft? Ein erster Entscheid dazu hat das EU-Parlament am Dienstag gefällt. Es befürwortet das Ende der Zeitumstellung im Jahr 2021.
Wird die Schweiz damit zur Zeitinsel? Die Schweiz habe sich bisher danach ausgerichtet, die gleiche Zeit zu haben wie ihre Nachbarstaaten. «Das war auch der Grund der Einführung der Sommerzeit 1980», sagt Jürg Niederhauser vom eidgenössischen Institut für Metrologie (METAS).
Kann der Bundesrat die Zeitumstellung selbst abschaffen? Das bejaht Niederhauser vom Metas. Da die Sommerzeit nur mit einer Verordnung eingeführt worden sei, könne der Bundesrat diese einfach ändern und es gäbe keine Zeitumstellung mehr. Allerdings: «In der Schweiz ist aber per Gesetz geregelt, dass die mitteleuropäische Zeit gilt. Das ist die sogenannte Winterzeit.»
Kann der Bundesrat die ewige Sommerzeit einführen? «Nein», sagt der Experte. Es bräuchte dafür eine Gesetzesänderung. Und diese würde dem Referendum unterstehen. Niederhauser sagt: «Bei einem so emotionalen Thema käme es ganz sicher zur Abstimmung.»
Wie geht der Prozess in der EU weiter? Um die Umstellung von Sommer- auf Winterzeit und umgekehrt tatsächlich abzuschaffen, müssen sich die EU-Verkehrsminister einigen und danach mit dem Parlament einen Kompromiss finden. Das wird nicht vor Herbst 2019 der Fall sein.
Kann jeder EU-Mitgliedstaat selbst entscheiden? Ja. Nach dem Willen des EU-Parlaments soll jeder Staat selbst entscheiden, ob er in zwei Jahren eine dauerhafte Sommer- oder Winterzeit einführen will.
Entsteht in so in Europa ein Patch-Work-Zeitgebilde? Um zu verhindern, dass EU-weit ein Flickenteppich entsteht, schlägt das EU-Parlament ein Koordinierungsgremium vor, in dem Vertreter der EU-Kommission und der Mitgliedstaaten vertreten sind.