- Der traditionsreiche Spielwarenhändler Franz Carl Weber (FCW) wird verkauft.
- Käuferin ist die deutsche Drogeriemarktkette Müller.
- Das derzeitige Filialnetz des Spielwarenverkäufers bleibt vorerst bestehen.
- Die Ladenfläche wird allerdings langfristig kleiner werden.
FCW-Verwaltungsratspräsident Marcel Dobler schrieb am Mittwoch auf Twitter, dass FCW nach erfolgreicher Sanierung von der Müller Handels AG Schweiz übernommen werde. Damit bestätigte er einen Bericht der «Handelszeitung». Er bleibe als Verwaltungsratspräsident erhalten und werde mithelfen, die Firma weiterzuentwickeln.
Dobler, Mitbegründer von Digitec und FDP-Nationalrat des Kantons St. Gallen, zufolge wird die Müller Handels AG Schweiz 100 Prozent des Aktienkapitals von FCW übernehmen. Die Aktien bleiben somit in der Schweiz. Zum Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden.
Für den Kunden ändert sich nichts.
Die Marke Franz Carl Weber bleibe indes bestehen und auch am Filialnetz sei aktuell keine Änderung geplant, so Dobler weiter, der 2018 als Aktionär bei FCW eingestiegen ist und rund die Hälfte der Anteile hält. «Für den Kunden ändert sich nichts», so der Nationalrat und Digitec-Mitgründer weiter. «Das Unternehmen bleibt eine Herzensangelegenheit für mich.»
Langfristige Ziele unbekannt
Auf Anfrage von Radio SRF sagt Dobler, dass die Spielwarenkette zu klein sei, um eigenständig überleben zu können. Genaue Zahlen gibt Dobler zwar nicht bekannt, doch dürfte FCW etwa einen Zehntel am Schweizer Spielwarenmarkt halten. Insgesamt wird dieser von Fachleuten mit rund 540 Millionen Franken bewertet.
Im Verbund mit der Drogeriekette Müller könne man bei der Beschaffung bessere Konditionen herausholen und Synergien nutzen, hofft Dobler. Müller ist um ein Vielfaches grösser als FCW und bietet in seinen Filialen – 70 allein in der Schweiz – auch weitere Detailhandelsprodukte und Spielsachen an.
Was die Müller-Gruppe längerfristig mit Franz Carl Weber plant, ist noch nicht bekannt. Klar ist laut Dobler, dass es Investitionen braucht, um die Kette rentabel zu betreiben. Zwar seien die Umsätze im Schweizer Spielwarengeschäft stabil, doch der Trend zum Online-Handel und die Corona-Pandemie hätten das Geschäft in den letzten Jahren erschwert.
Spielwaren vor Ort in einem Geschäft zu kaufen, werde bei FCW weiterhin möglich sein. Allerdings werden die Ladenfläche langfristig kleiner. Alle Mitarbeitenden würden aber weiterhin beschäftigt werden. Auch der Name werde bleiben, versichert Dobler.