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Winteruniversiade: Zusammenpacken, bevor's losgehen konnte
Aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 29.11.2021. Bild: Keystone
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Sportevent in Luzern Wegen Corona-Mutation: Winteruniversiade ist abgesagt

In zwei Wochen hätte der Sportanlass mit 1600 Teilnehmenden in Luzern starten sollen. Nun zieht das OK die Reissleine.

Es hätte ein zehntägiges Sportfest werden sollen: 1600 junge Athletinnen und Athleten aus 50 Ländern, die sich in der Zentralschweiz und in Graubünden in Disziplinen wie Eiskunstlauf, Ski Alpin und Biathlon messen – mit Luzern als Host-City. Doch weniger als zwei Wochen vor der geplanten Eröffnung am 11. Dezember kommt nun die Absage. Die 30. Winteruniversiade findet nicht statt.

Das Logo der Winteruniversiade mit der Luzerner Hofkirche im Hintergrund.
Legende: Luzern hätte Host-City der Winteruniversiade werden sollen – daraus wird nun nichts. Keystone

Grund dafür ist die «sehr dynamische Entwicklung der Pandemie», wie die Organisatoren am Montag in Luzern mitteilten. Mit der neu entdeckten Virusvariante Omikron, die von der Weltgesundheitsorganisation WHO als besorgniserregend eingestuft wird, seien Einreisebeschränkungen verbunden, welche die Durchführung des grössten Multisport-Anlasses für Studierende verunmögliche.

Delegationen müssten zehn Tage in Quarantäne

Der Bund hat für diverse Länder Einreisebeschränkungen verfügt oder sie auf die Quarantäneliste gesetzt. Dies habe einerseits Einfluss auf die Delegationen, die eigentlich an der Universiade teilnehmen sollten. So sind aktuell etwa die Sportlerinnen und Sportler aus Australien, Belgien, Grossbritannien, Hongkong oder Israel von einer zehntägigen Quarantäne betroffen. Andererseits sei von diesen Massnahmen auch das Personal in Bereichen wie der Zeitmessung oder der TV-Produktion betroffen. «Aus gewissen Ländern können die Leute nun gar nicht mehr rechtzeitig anreisen», sagte Urs Hunkeler, Geschäftsführer der Winteruniversiade.

Aus gewissen Ländern können die Leute nun gar nicht mehr rechtzeitig anreisen.
Autor: Urs Hunkeler Geschäftsführer Winteruniversiade

Gemäss Hunkeler wurden die Organisatoren am Freitag darauf hingewiesen, dass mit der Omikron- Virusvariante «etwas im Anzug» sei – und zwar von Rudolf Hauri, dem Präsidenten der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte. «Wir waren übers Wochenende dann in engem Kontakt mit dem BAG und klärten auch ab, ob allenfalls Sonderbewilligungen für Sportler aus kritischen Ländern möglich wären», sagt Hunkeler. «Das wurde aber klar verneint.»

Bedauern und Verständnis bei Organisatoren

Das Bedauern bei den Organisatoren ist gross - die Vorbereitungszeit für die Universiade betrug immerhin sieben Jahre. «Wir sind betrübt, dass wir die Athletinnen und Athleten aus aller Welt, die sich intensiv auf ihre Wettkämpfe vorbereitet haben, nicht wie geplant bei uns willkommen heissen dürfen», sagte OK-Präsident Guido Graf.

Guido Graf, OK-Präsident der Winteruniversiade.
Legende: «Wir sind betrübt»: Guido Graf, OK-Präsident und Luzerner Gesundheitsdirektor, am Montag bei der Absage der Winteruniversiade. Keystone

Graf ist sich des Ernsts der Lage aber durchaus bewusst: Er ist auch Gesundheitsdirektor des Kantons Luzern und hat sich erst vergangene Woche für schärfere Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus ausgesprochen. Entsprechend zeigt er Verständnis dafür, dass der Bund keine Ausnahmebewilligungen für Delegationen aus kritischen Ländern ausgesprochen hat. «Wir haben eine Verantwortung für die Sportlerinnen und Sportler, aber auch für unsere Bevölkerung», sagt er.

Universiade wurde bereits einmal verschoben

Ursprünglich hätte die Winteruniversiade bereits im vergangenen Januar stattfinden sollen. Die Organisatoren rangen sich vor gut einem Jahr dazu durch, sie auf den kommenden Dezember zu verlegen - in der Hoffnung, die Situation rund um die Pandemie habe sich bis dahin beruhigt. Eine Hoffnung, die sich nun zerschlagen hat.

Auch für die von Corona arg gebeutelte Luzerner Hotellerie bedeutet die Absage ein Schlag. Luzern wäre Host-City der Universiade gewesen, die Organisatoren buchten rund 30'000 Übernachtungen, die nun auf einmal wieder wegfallen. Immerhin: Die Organisatoren der Winteruniversiade versicherten, sie würden die mit den Hotels vertraglich festgelegten Annullierungsbedingungen einhalten.

Was ist eine Universiade?

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Universiaden – offiziell «World University Games» – finden seit 1959 alle zwei Jahre statt und werden vom Internationalen Hochschulsportverband ausgerichtet. Sie gelten als grösste internationale Multisport-Anlässe nach den Olympischen Spielen. Die Schweiz war bereits 1962 einmal Gastgeberland. Die Universiade fand damals in Villars im Kanton Waadt statt.

An der diesjährigen Winteruniversiade mit Luzern als Host-City hätten 1600 Sportlerinnen und Sportler von 540 Hochschulen in 50 Ländern teilnehmen sollen. Über 3000 Freiwillige hätten für einen reibungslosen Ablauf der Spiele gesorgt. Als Austragungsorte waren in der Zentralschweiz Luzern, Engelberg, Andermatt, der Stoos, Sursee und Zug vorgesehen, in Graubünden St. Moritz und Lenzerheide.

Regionaljournal Zentralschweiz, 27.11.2021, 17:30 Uhr ; 

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