Die Olympischen Sommerspiele in Tokio waren für die Schweiz äusserst positiv. Mit 13 gewonnenen Medaillen war sie so erfolgreich wie seit den Sommerspielen 1952 nicht mehr. Dieser Erfolg ist auch das Resultat einer grösseren Förderung des Spitzensports durch den Bund, unter anderem mit Fördergeldern der Schweizer Armee.
So geht mehr als die Hälfte der Schweizer Medaillen auf das Konto von Athletinnen und Athleten, die von der Armee unterstützt werden. Die Schützin Nina Christen, die Mountainbikerin Linda Indergand und der Schwimmer Jérémy Desplanches sind gar fix beim Militär angestellt. Dort erhalten sie einen Monatslohn von rund zweieinhalbtausend Franken.
Armee unterstützt Spitzensportler mit 30 Millionen Franken
Ein grosser Teil der Schweizer Olympia-Teilnehmenden hat die Spitzensport-Rekrutenschule absolviert und kann jährlich gegen 130 WK-Tage für Trainings und Wettkämpfe nützen. Zusätzlich dazu unterstützt die Armee dieses Förderungsprogramm mit rund 30 Millionen Franken.
Trotz der vielen Olympia-Medaillen sähen manche dieses Geld lieber im Breiten- oder Nachwuchssport. Bundesrätin Viola Amherd verteidigte die Spitzensportförderung kürzlich an einer Medienkonferenz. Leistungssport ohne Breitensport sei nicht möglich, räumte sie ein. Irgendwo müsse ja das Reservoir dieser Talente herkommen.
Der Breitensport braucht Vorbilder.
«Umgekehrt braucht der Breitensport auch gewisse Vorbilder», so Amherd. Deshalb sei es wichtig, dass man beide Bereiche fördere, wie in der Schweiz üblich.
An der Konferenz nahm die VBS-Vorsteherin auch Stellung zu einer neuen Studie zur Lage des Leistungssports in der Schweiz. Diese zeigte, dass sich die Bedingungen, Leistungssport zu betreiben in den letzten Jahren hierzulande deutlich verbessert haben. Nicht nur die finanzielle Situation von Athletinnen und Trainern hat sich positiv verändert, sondern auch die Infrastruktur.
Unterstützung soll ausgebaut werden
Nun will die Armee ihre Unterstützung weiter ausbauen. In Zukunft sollen doppelt so viele Athletinnen und Athleten jährlich die Spitzensport-RS absolvieren, nämlich 140.
Zwar kann man Olympia-Medaillen nicht kaufen. Doch mindestens bei den Olympischen Spielen in Tokio haben sich die besseren Voraussetzungen bezahlt gemacht.