- SRG-Generaldirektor Gilles Marchand tritt laut einer Medienmitteilung des Unternehmens vorzeitig zurück.
- Spätestens Anfang 2025 soll eine neue Generaldirektorin oder ein neuer Generaldirektor einsatzbereit sein.
- Die eigentliche Amtszeit von Marchand hätte mit dem Erreichen seines Pensionsalters Anfang 2027 geendet.
Die SRG will sich damit auf die politischen Ereignisse vorbereiten, schreibt das Unternehmen in seiner Medienmitteilung. Denn der strategische und politische Zeitplan, der auf die SRG zukomme, sei nun klar.
Nach der Vernehmlassungsphase am 1. Februar 2024 wird der Bundesrat seine Massnahmen im Zusammenhang mit der Initiative «200 Franken sind genug» im Juni 2024 beschliessen. Danach wird sich das Parlament 2025 mit der Initiative und der Botschaft des Bundesrats befassen.
Die Volksabstimmung ist für 2026 geplant. In der Folge wird 2027 die neue Konzession der SRG verhandelt und 2028 beschlossen. Während dieser langen Periode müsse die SRG SSR auf eine stabile und langfristig orientierte Generaldirektion zählen können.
Regulär würde die Amtszeit Marchands Anfang 2027 enden. Dies würde jedoch laut der SRG eine Nachfolgelösung im Jahr 2026 mit sich bringen, also mitten in der Abstimmungsperiode. Vor diesem Hintergrund habe der Verwaltungsrat SRG und der Generaldirektor gemeinsam festgelegt, den Nachfolgeprozess vorzuziehen, um eine neue Generaldirektorin oder einen neuen Generaldirektor einzusetzen, die oder der bereits Anfang 2025 übernehmen könne.
Die Stelle des Generaldirektors werde deshalb rasch öffentlich ausgeschrieben. Der Prozess werde vom Personalausschuss des Verwaltungsrats der SRG unter dem Vorsitz von Jean-Michel Cina geleitet.
Gilles Marchand war Direktor des Westschweizer Fernsehens TSR (2001–2009) und hat anschliessend Radio und Fernsehen zu RTS zusammengeführt und geleitet (2010–2017).
Seit 2017 ist er Generaldirektor der SRG. Diese Periode war insbesondere geprägt von der Ablehnung der «No Billag»-Initiative mit über 70 Prozent und der tiefgreifenden digitalen Transformation des audiovisuellen Service public sowie der stärkeren Investition in Schweizer Inhalte wie Serien und Dokumentationen – verbunden mit der Einführung der nationalen Streaming-Plattform Play Suisse.