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Michael Hermann: «Keller-Sutter war als Superstar in ihr Amt gestartet»
Aus News-Clip vom 14.10.2021.
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SRG-Wahlbarometer Welche Bundesräte gelten als einflussreich und sympathisch?

  • Gesundheitsminister Alain Berset (SP) wird wegen der Pandemie derzeit als besonders einflussreich wahrgenommen. Laut SRG-Wahlbarometer zählen ihn 76 Prozent der Befragten zu den zwei mächtigsten Bundesräten im Amt.
  • Als am wenigsten einflussreich wird Aussenminister Ignazio Cassis (FDP) bewertet. 70 Prozent zählen ihn zu den zwei Ratsmitgliedern mit dem geringsten Einfluss.
  • Auch bezüglich Sympathie führt Berset die Rangliste an, es folgen Verteidigungsministerin Viola Amherd (Die Mitte) und UVEK-Chefin Simonetta Sommaruga (SP).

Welche Bundesratsmitglieder werden aus Sicht der Bevölkerung als einflussreich wahrgenommen? Welche sind den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern besonders sympathisch? Darüber gibt das Bundesrats-Ranking im SRG-Wahlbarometer Auskunft. In der Wahrnehmung der Stimmberechtigten galt Gesundheitsminister Alain Berset (SP) bereits vor Beginn der Corona-Pandemie als besonders einflussreich.

Auch zur Hälfte der Legislatur wird Berset als Bundesrat mit dem grössten Einfluss bewertet. Es erstaune nicht, dass derjenige Bundesrat, der am meisten mit der Pandemie in Verbindung gebracht werde, als besonders einflussreich gilt, betont Michael Hermann, Politologe und Leiter der Forschungsstelle Sotomo, welche die Umfrage durchgeführt hat.

«Bemerkenswerter ist, dass Berset auch immer noch als der sympathischste Bundesrat gilt – obwohl er ja der Bevölkerung auch vieles zugemutet hat», so Hermann.

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Michael Hermann: «Bemerkenswert, dass Berset immer noch als der sympathischste Bundesrat gilt»
Aus News-Clip vom 14.10.2021.
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Neben Berset hat einzig Bundespräsident und Wirtschaftsminister Guy Parmelin (SVP) aus Sicht der Befragten seit 2019 an Einfluss gewonnen. Deutlich zurückgefallen ist dagegen Karin Keller-Sutter (FDP). Obwohl die Justizministerin in der Vergangenheit mit guten Werten trumpfen konnte und auch im vergangenen Jahr präsent war, hat ihr Einfluss gelitten.

Hermann führt dies auf Keller-Sutters zahlreiche Abstimmungskämpfe zurück: «Es waren viele polarisierte und umstrittene Themen, bei denen sie klar Position bezogen hat. Das scheint ihr etwas von ihrem Image genommen zu haben.»

Berset und Amherd als Sympathieträger

Als am wenigsten einflussreich gelten VBS-Chefin Viola Amherd (Die Mitte) sowie Aussenminister Ignazio Cassis (FDP). Cassis ist auch bezüglich Sympathie das Schlusslicht im Ranking. Nur gerade 23 Prozent der Befragten empfinden den Aussenminister als sympathisch.

Ein negatives Image lasse sich nur schwer wieder ablegen, sagt Hermann. «Cassis schafft es nicht, als einflussreich zu gelten und er gilt auch nicht als Sympathieträger. Das zeigt, dass manchmal aus Sicht der Öffentlichkeit die Person und die Rolle nicht so gut zusammenpassen.»

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Wieso gilt Bundesrat Cassis bei vielen nicht als einflussreich, Herr Hermann?
Aus News-Clip vom 14.10.2021.
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Auf der anderen Seite schneidet neben Alain Berset auch Viola Amherd bezüglich Sympathie sehr gut ab. Mit 57 Prozent Beurteilung als «eher bis sehr sympathisch» liegt sie nur knapp hinter dem Gesundheitsminister.

Amherd wird im Gegensatz zu Berset allerdings von fast niemandem als nicht sympathisch eingeschätzt. Wenig neutrale Einschätzungen gibt es zu Alain Berset, aber auch zu Simonetta Sommaruga sowie zu Ueli Mauerer.

Die Sympathiewerte der meisten Bundesratsmitglieder haben sich seit 2019 nur wenig verändert. Ein deutliches Plus weist einzig Guy Parmelin auf. Er hat seine Rolle als Bundespräsident des zweiten Pandemie-Jahres genutzt, um seinen Rückhalt in der Bevölkerung zu verbessern.

Die Eckwerte der SRG-Umfrage

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Die Datenerhebung des SRG-Wahlbarometers fand zwischen dem 29. September und dem 3. Oktober 2021 statt. Die Befragung erfolgte online. Die Teilnehmenden wurden einerseits über die Webportale der SRG SSR, andererseits via Online-Panel von Sotomo rekrutiert. Nach der Bereinigung und Kontrolle der Daten konnten die Angaben von 27‘976 Stimmberechtigten für die Auswertung verwendet werden (Deutschschweiz: 23‘611, Romandie: 3‘828, italienische Schweiz: 537).

Da sich die Teilnehmenden der Umfrage selber rekrutieren (sogenanntes Opt-in), ist die Zusammensetzung der Stichprobe nicht repräsentativ für die Grundgesamtheit. So nehmen typischerweise mehr Männer als Frauen an politischen Umfragen teil. Deshalb hat Sotomo die Antworten statistisch gewichtet: Neben räumlichen (Wohnort) und soziodemografischen (Alter, Geschlecht, Bildung) Gewichtungskriterien werden auch politische Kriterien beigezogen (Stimm- und Wahlverhalten, regionale Parteienstruktur). Durch die Gewichtung wird eine hohe Repräsentativität für die aktive Stimmbevölkerung erzielt.

Der Stichprobenfehler, wie er für Zufallsstichproben berechnet wird, lässt sich nicht direkt auf politisch gewichtete Opt-in-Umfragen übertragen. Die Repräsentativität dieser Befragung ist jedoch vergleichbar mit einer Zufallsstichprobe mit einem Fehlerbereich von +/-1.3 Prozentpunkten.

SRF 4 News, 15.10.2021, 17:00 Uhr

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