- In der Schweiz soll Cannabis rauchen erlaubt werden – sofern es wissenschaftlichen Zwecken dient.
- Das hat der Ständerat ohne Gegenstimme beschlossen. Nun ist der Nationalrat am Zug.
- Hintergrund ist ein Projekt der Universität Bern: Sie will untersuchen, was geschieht, wenn Cannabis legalisiert wird.
Wegen mangelnder Rechtsgrundlagen hatte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) keine Bewilligung für die Untersuchung der Uni Bern erteilt. Das Projekt sieht vor, dass 1000 Personen, die bereits kiffen, Cannabis legal in Apotheken kaufen können.
Es gebe einen Bedarf nach wissenschaftlich gestützten Entscheidgrundlagen für die künftige Regulierung von Cannabis, begründete Roberto Zanetti (SP/SO) seine Motion. Studien wie jene der Universität Bern sollen demnach erlaubt werden können, ohne dass dadurch die Gesundheit von Menschen gefährdet wird. Auch Gesundheitsminister Alain Berset hält ein solche wissenschaftliche Untersuchung für sinnvoll und nötig.
Zwei- bis dreihunderttausend Menschen greifen in der Schweiz regelmässig zum Joint. Mehrere Städte, darunter Zürich, Genf und Basel, befassen sich deshalb mit der Frage, wie sie künftig mit gewohnheitsmässigen Kiffern umgehen wollen. Die Städte signalisierten Interesse an einem Pilotprojekt für den regulierten Zugang zu Cannabis.
Falls der Nationalrat dem Ständerat folgt, kann das Gesetz so geändert werden, dass die Universität Bern die Cannabis-Forschung durchführen kann.