- In einer Messehalle in Basel starteten am Montagnachmittag die ersten Massenimpfungen der Schweiz, die in einem Impfzentrum durchgeführt werden.
- Eröffnet wurde das Impfzentrum von Bundesrat Alain Berset und dem Basler Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger.
- Die ersten 4‘900 Impftermine bis in die ersten beiden Januar-Wochen sind bereits ausgebucht.
Der Basler Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger (CVP) sprach am Medientermin zur Eröffnung des Zentrums von einem Meilenstein. «Die Impfung wird uns helfen, die Pandemie zu überwinden», sagte Engelberger. «Es ist wichtig, dass wir das Krisenjahr 2020 mit dieser Eröffnung positiv abschliessen können.»
Die Impfung wird uns helfen, die Pandemie zu überwinden.
Im Basler Impfzentrum sollen bis zum Jahresende 1'900 Baslerinnen und Basler geimpft werden. Es handelt sich um Personen, die über 65 Jahre alt sind und sich vor Weihnachten auf einer Internetplattform angemeldet hatten. In den ersten beiden Januarwochen kommen nochmal weitere 3'000 Impfwillige hinzu.
Engelberger und Berset betonten, dass mit dem Beginn der Impfkampagne der Kampf gegen das Virus noch lange nicht beendet sei. «Die Impfung ist kein Wundermittel, dass nun alles vorbei ist», mahnte Berset. Es gelte in den nächsten Wochen die Massnahmen wie beispielsweise Abstand halten, Masken tragen, Hände waschen weiterhin zu beachten. Man dürfe jetzt nicht nachlässig sein. «Die Impfung bringt uns eine neue Perspektive. Es braucht aber noch Zeit.»
Berset erklärte zudem, er werde sich so bald wie möglich selber impfen lassen. An die Adresse der Impfskeptikerinnen und -skeptiker sagte der Gesundheitsminister: «Impfen ist ein Akt der Solidarität.»
Nach einer Medienkonferenz und einer Führung für die Medien erhielten am Montagnachmittag die ersten Impfwilligen in Basel ihre Spritze. Als Allererste war die 80-jährige Béatrice Léwy an der Reihe. Nur ein wenig später wurde dann auch das Ehepaar Jutta und Albi Kern geimpft. Für Albi Kern war in den letzten Tagen schnell klar, dass er sich so rasch wie möglich impfen lassen will, wie er gegenüber dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF erzählt.
«Ich habe Vertrauen in den Hersteller und bin es gegenüber meinen Töchtern schuldig, dass sie sobald wie möglich wieder ohne schlechtes Gewissen zu uns kommen können», sagt Albi Kern. Unsicherer war dagegen Jutta Kern: «Bis vor Weihnachten war ich noch skeptisch. Dann sah ich aber, wie zuverlässig das Zulassungsverfahren ablief.»
Als man sich dann in Basel-Stadt anmelden konnte, fiel der Entscheid rasch, dass beide schon am ersten Tag dabei sein wollen. Darüber freuten sich vor allem auch die Töchter der Kerns. «Sie fielen uns symbolisch um den Hals.»
In den nächsten Tagen und Wochen wird es noch zahlreiche weitere solche Erlebnisse geben. Auch andere Kantone eröffnen ihre Impfzentren oder sind mit mobilen Teams in Alters- und Pflegeheimen unterwegs. Erst in einer zweiten Phase sollen Corona-Impfungen dann auch beim Hausarzt möglich sein.