Bildung, Forschung, Kunst und Kultur oder auch Unterstützung für soziale Projekte: In diesen Bereichen sind die Stiftungen in Basel am aktivsten. Zu diesen Erkenntnissen kommt eine neue Studie von Georg von Schnurbein, Professor für Stiftungsmanagement an der Universität Basel.
Laut Studie zeichnet sich das Basler Stiftungswesen durch sein hohes Alter und das viele Geld aus. Allerdings sei das Vermögen der Basler Stiftungen in den letzten Jahren leicht gesunken. Während in der gleichen Zeit das schweizweite Vermögen anderer Stiftungen stark angewachsen sei.
«Dieses Ergebnis hat uns auch überrascht. Wir haben zumindest ein ähnliches Wachstum erwartet», sagt von Schnurbein. Die Gründe dafür seien noch nicht geklärt. Die Zahlen würden aber zeigen, dass in Basel in den letzten zwei Jahrzehnten weniger neue Stiftungen gegründet wurden als etwa in den Städten Genf oder Bern.
In Basel fehlt etwas die Dynamik für Neugründungen bei Stiftungen.
«In Basel fehlt etwas die Dynamik für Neugründungen bei Stiftungen», sagt der Professor für Stiftungsmanagement. Es gebe wenig neue Impulse. Das habe auch damit zu tun, dass die meisten Stiftungen aus der Region selber kommen und damit auch die Möglichkeiten für Neugründungen begrenzt seien. «Die anderen Standorte ziehen viel stärker auch Stiftungen aus dem Umland oder dem Ausland an.»
Andere Standorte ziehen viel stärker auch Stiftungen aus dem Umland oder dem Ausland an.
Inhaltlich setzen viele neue Stiftungen auch auf aktuelle Themen: Sie bezwecken zum Beispiel, Ansätze gegen den Klimawandel oder die Wohnungsknappheit zu erforschen. Gerade bei solchen Themen sei auch die Spendenbereitschaft gross.
Ziel: Sichtbarkeit verbessern
Allerdings sei das nicht auf den ersten Blick erkennbar: «Heute gibt es viel mehr Möglichkeiten, sich gesellschaftlich zu engagieren. Deswegen verteilt sich das Geld in verschiedene Kanäle», sagt von Schnurbein.
Gerade die Sichtbarkeit sei ein Bereich, den viele Stiftungen verbessern sollten, rät die neue Studie. Es sei bedenklich, dass gerade in Basel nur ein paar wenige Stiftungen der breiten Öffentlichkeit bekannt seien, während die Mehrheit unbekannt blieben. Professor von Schnurbein rät, dass die Stiftungen, aber auch der Kanton aktiver über ihre Engagements berichten sollten.