- Die wissenschaftliche Corona-Taskforce des Bundes wird per Ende März aufgelöst.
- Das Beratungsmandat endet auf eigenen Wunsch der Taskforce, wie der Bundesrat mitteilt.
- Das aktuelle Mandat wäre noch bis Ende Mai 2022 befristet gewesen.
Die Taskforce habe während der Pandemie einen sehr wertvollen Einsatz geleistet, sagte Gesundheitsminister Alain Berset an der Medienkonferenz des Bundesrates. Der Austausch mit der Taskforce sei immer von zentraler Bedeutung gewesen. Berset betonte, dass dieser Austausch auch weiterhin wichtig bleiben werde.
Mit der Ende März geplanten Aufhebung der «besonderen Lage» gemäss Epidemiengesetz habe die Taskforce ihren Einsatz für nicht mehr notwendig gehalten, sagte Berset dazu auf eine Journalistenfrage.
Kritische Stimme
Der Taskforce wurde nach Prognosen zum Verlauf der Pandemie wiederholt «Schwarzmalerei» vorgeworfen, und aus der Taskforce kam Kritik an der Politik: Diese müsse «endlich lernen, der Wissenschaft auf Augenhöhe zu begegnen», schrieb etwa Epidemiologe Christian Althaus, als er die Taskforce vor rund einem Jahr verliess.
Auf eine Frage sagte Bundespräsident Ignazio Cassis, dass bei der Entscheidungsfindung jeder seine Rolle habe. Während die Taskforce einen medizinischen Blickwinkel habe, müsse der Bundesrat das Ganze im Auge behalten und politisch entscheiden. Er habe die Sicht der Wissenschaft einbezogen, müsse aber auch der Wirtschaft, der Infrastruktur und der Gesellschaft Rechnung tragen.
Mitglieder stehen weiter zur Verfügung
Auf die Frage, ob der Bundesrat bei einem Wiederaufflammen der Pandemie auf die Pandemiekommission zurückgreifen werde, sagte Berset, dass sich diese beiden Gremien ergänzten. Mitglieder der Taskforce stünden dem Bund zudem weiter zur Verfügung.
Die Covid-Taskforce wurde zu Beginn der Pandemie Ende März 2020 als unabhängiges Beratergremium vom Bundesrat einberufen. Der Taskforce gehören Expertinnen und Experten aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen an. Das Gremium wurde zunächst von Matthias Egger, Epidemiologe an der Universität Bern, präsidiert. Ihm folgten Martin Ackermann, Professor für Mikrobiologie an der ETH Zürich und die Mathematik-Professorin Tanja Stadler.