- Das Baselbieter Strafgericht hat einen 60-jährigen Kosovaren wegen Mordes verurteilt.
- Dieser hatte 2020 seine Schwiegertochter in Pratteln BL niedergestochen und getötet.
- Das Urteil lautet: 19 Jahre Gefängnis und Landesverweis.
Die Tat ereignete sich Mitte Juni 2020. Der 60-Jährige ging in seiner Wohnung mit einem Messer auf seine damals 24-jährige Schwiergertochter los und stach sie nieder. Die junge Frau starb an den Folgen des brutalen Angriffs.
Die Tat sei durch «besondere verwerfliche Beweggründe» und «besondere Skrupellosigkeit» geprägt, lautete der Vorwurf der Staatsanwaltschaft. Dem Tötungsdelikt vorausgegangen waren Differenzen mit der Schwiegertochter, die den Sohn des Angeklagten im Juli 2015 im Kosovo in einer Doppelhochzeit mit dessen Bruder geheiratet hatte.
Täter zeigte Reue
Wenige Monate später zog sie nach Pratteln und brachte im Oktober 2016 einen Sohn zur Welt. Die Ehe sei von Schwierigkeiten geprägt gewesen, so die Staatsanwaltschaft. Immer wieder sei es zu Streitigkeiten und häuslicher Gewalt gekommen. Die Schwiegereltern der Getöteten hätten einen starken Einfluss auf das Paar ausgeübt.
Der Angeklagte gab im Prozess an, aus Notwehr gehandelt zu haben. Er habe sich gewehrt und keinen Mord begangen, sagte der Beschuldigte vor Gericht. Es habe keinen Vorsatz gegeben, sie umzubringen, sagte der Mann. «Lieber hätte ich sterben sollen als sie», sagte der Angeklagte. Er wisse selber nicht, wieso und wie das Ganze passiert sei und er bereue die Tat.
Höhere Strafe und Landesverweis
Die Staatsanwaltschaft forderte eine Freiheitsstrafe von 17 Jahren. Mit 19 Jahren liegt das Urteil des Strafgerichts Baselland deutlich über den Forderungen der Staatsanwaltschaft.
Neben der Gefängnisstrafe erhielt der 60-Jährige zudem noch einen Landesverweis für die Dauer von 15 Jahren.