- Die Stadt Zürich will ab Herbst 2022 in einer Untersuchung abklären, wie sich die regulierte Cannabis-Abgabe auswirkt.
- Studienteilnehmende sollen während dreieinhalb Jahren in Apotheken und Social Clubs geprüfte Cannabisprodukte beziehen können.
- Die Studie wird von der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich geleitet, wie die Verantwortlichen heute Dienstag an einer Medienkonferenz erklärten.
Das Ziel der Zürcher Studie: relevante Erkenntnisse zum bestmöglichen Umgang mit Cannabis liefern. Denn laut Gesundheitsvorsteher Andreas Hauri (GLP) seien neue Ansätze in der Cannabispolitik «überfällig». Allein in der Stadt Zürich würden 140'000 bis 150'000 Personen Cannabis konsumieren. «Durch ein Verbot lässt sich dieser Konsum nicht aufhalten, durch ein Verbot kommt aber die Prävention zu kurz.»
Die Studie soll aufzeigen, welche Modelle des regulierten Verkaufs in der Schweiz umsetzbar sind und «welche Rahmen- und Kontrollbedingungen dafür seitens der Gemeinden geschaffen werden müssen», heisst es in einer Mitteilung der Stadt Zürich.
Studien-Cannabis soll in einem Jahr verfügbar sein
Voraussichtlich ab Herbst 2022 soll Cannabis für die Studie «Züri Can – Cannabis mit Verantwortung» verfügbar sein. Angeboten werden verschiedene Produkte, die einen jeweils unterschiedlichen THC-/CBD-Gehalt aufweisen.
Die Hersteller des Studien-Cannabis müssen über eine Produktionsbewilligung des Bundesamts für Gesundheit verfügen, schreibt die Stadt Zürich weiter. Das Cannabis müsse hohen Qualitätsstandards genügen: Angestrebt würden Bioqualität und einheimische Produktion.
Apotheken und Social Clubs gesucht
In der Stadt Zürich soll das Cannabis einerseits in Apotheken abgegeben werden. Andererseits sollen Social Clubs gegründet werden, in denen sich Personen zum Erwerb und gemeinsamen Konsum zusammenschliessen.
Die Studienleitung sucht nun interessierte Apotheken und Personen, die einen Social Club gründen und betreiben wollen.