- In der Schweiz hat jeder zweite 15-jährige Bub und jedes dritte Mädchen im gleichen Alter schon einmal eine E-Zigarette geraucht.
- Während der herkömmliche Zigarettenkonsum unter Jugendlichen seit Jahren abnimmt, scheint Nikotin laut einer aktuellen Befragung auf diesem Weg wieder populärer zu werden.
- Die Stiftung Sucht Schweiz, welche die von Bund und Kantonen finanzierte Studie erstellt hat, fordert mehr Prävention. Beispielsweise durch Werbeeinschränkungen oder höhere Preise.
Seit 20 Jahren ist die Zahl jugendlicher Raucher rückläufig: Griffen 2008 noch 24 Prozent der 15-Jährigen regelmässig zur Zigarette, waren es im letzten Jahr noch 10 Prozent der Buben und 8 Prozent der Mädchen. Doch nun scheint das Nikotin sich anzuschicken, die Schweizer Jugend in neuem Gewand zurückzuerobern.
Die 2018 erstmals auch auf E-Zigaretten ausgeweitete Schülerbefragung der Stiftung Sucht Schweiz zeigt, dass die «Neugierde, etwas neues ausprobieren» die Hälfte der Buben bereits einmal zum Dampfen gebracht hat. «Weil ich es einfach mag» ist eine andere oft genannte Begründung der Befragten.
Eine neue Generation Nikotinsüchtiger?
Dass derart viele Jugendliche bereits einmal zur E-Zigarette gegriffen hätten, werfe Fragen auf, mahnt die Sucht Schweiz. Beispielsweise ob durch die attraktiv vermarkteten Produkte eine neue nikotinabhängige Generation entstehe. «Das Dampfen darf unter Jugendlichen nicht zu einem ‹normalen› Konsumverhalten werden», wird Stiftungs-Direktor Grégorie Vittoz in einer Mitteilung zitiert. Wie für andere Nikotinprodukte brauche es auch für E-Zigaretten eine griffige Preispolitik und einen Schutz der Jugendlichen vor Werbung.
Fakt sei, dass Nikotin stark abhängig mache und dafür sorge, dass Konsumierende an gesundheitsgefährdenden Produkten hängen blieben. Junge Menschen seien besonders gefährdet, da Nikotin die Entwicklung des Gehirns beeinträchtigen könne. Kinder und Jugendliche sollten deshalb weder rauchen noch dampfen, schreibt Sucht Schweiz weiter.