In Interlaken beginnt am Donnerstag das Swiss Economic Forum SEF, das Wirtschaftsforum für Vertreter von kleinen und mittelgrossen Unternehmen. Der Anlass mit rund 1300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern findet in einer schwierigen Zeit statt. Vor allem der Handelsstreit zwischen den USA und China macht so manchem Unternehmer Sorgen.
Pessimistisch äussern sich jedoch nicht alle. Das mag am Motto «Yes! The Optimist Code» liegen. Man müsse optimistisch vorangehen und mutig Ja zu neuen Herausforderungen sagen, propagieren die Veranstalter.
Das findet auch Monika Walser von de Sede, einem Hersteller von Premium-Polstermöbeln: «Wir sind in 48 Ländern präsent, da ist immer irgendwo eine Krise. Auf diese sollte man sich aber nicht fokussieren, sondern man sollte sie als Chance sehen und sich irgendwo sonst engagieren.»
Emanuel Probst vom Elektroapparate-Hersteller Jura hingegen sieht Risiken wegen des Handelsstreits zwischen den USA und China. Sein Unternehmen bezieht Elektroteile aus Malaysia, die dortigen Hersteller beziehen die Komponenten aus China.
Diese Wertschöpfungskette mit Lieferanten und Unterlieferanten verändere sich nun. «Wir sehen, dass einige chinesische Komponentenhersteller China nun verlassen und in andere Länder wie zum Beispiel Vietnam ziehen.» Das sei jeweils ein Stressfaktor für die Qualität und mache die Planung schwierig.
Akuter Fachkräftemangel in der Schweiz
Unternehmen, die sich auf den Heimmarkt Schweiz konzentrieren, leiden bislang weniger. Auch die nachlassende Dynamik der Weltwirtschaft können sie noch gut wegstecken. Sie haben andere Sorgen, weiss Matthias Keller von der Firma UMB, die unter anderem Firmen in IT-Angelegenheiten berät. «Wir sind sehr stark auf den Schweizer Markt fokussiert. In diesem herrscht enormer Ressourcenmangel. Unser Branchenverband prognostiziert bis 2025 über 40’000 fehlende Fachkräfte.»
Der Fachkräftemangel ist ein Problem, das Schweizer KMU vor grosse Herausforderungen stellt, wie am SEF viele Firmenchefs erklären. Sie können die vorhandenen Aufträge kaum abarbeiten, weil qualifiziertes Personal fehlt.