Zum Inhalt springen

Technische Schwierigkeiten Stadt Zürich kämpft mit gröberen Problemen bei Elektrobussen

Weil die neuen E-Busse nicht richtig geladen werden, werden vorübergehend Busse aus anderen Regionen eingesetzt.

Bis 2035 sollen alle Busse in der Stadt Zürich mit Elektromotor unterwegs sein. Doch dieses Vorhaben kommt nun ins Stocken. Bei der Lieferung von neuen Elektrobussen kommt es seit Monaten zu Verzögerungen. Und seien die Fahrzeuge mal da, seien sie im Betrieb unzuverlässig, heisst es in einer Mitteilung der Stadtzürcher Verkehrsbetriebe (VBZ).

Ein Problem seien die Ladestationen. Die Elektrobusse würden teilweise nicht oder nur ungenügend geladen. Auch kämpfen die Verkehrsbetriebe mit Türstörungen, Ausfälle der Klimaanlage und einem Abbiegeassistenten, der nicht funktioniert.

Türstörung beim neuen E-Bus
Legende: Auch die Türen der neuen Elektrobusse funktionieren nicht wie gewünscht. SRF/Mayra Schmidt

Betroffen seien rund 50 Elektrobusse der Firma MAN sowie 7 E-Busse des Herstellers Hess, sagt Christoph Rütimann, Leiter Technik der VBZ. Das Problem: Die VBZ verfügt nicht über genügend Reservebusse, um diese Ausfälle kompensieren zu können. In der Stadt Zürich kommen deshalb vorübergehend auch Busse anderer Regionen zum Einsatz.

Rot-Weiss oder Gelb statt Blau-Weiss

Konkret werden als Ersatzlösung acht bis zehn Occasionbusse anderer Verkehrsbetriebe eingesetzt. Statt den üblichen blau-weissen Bussen werden in den kommenden Monaten jetzt auch rot-weisse sowie vereinzelt gelbe oder braun-weisse Fahrzeuge durch die Stadt Zürich fahren. Die Busse stammen zum Beispiel aus St.Gallen oder Liestal.

Bus in Liestal
Legende: Unter anderem werden auch gelbe Occasionbusse aus Liestal in den nächsten Monaten durch Zürich kurven. Keystone/Georgios Kefalas

Diese Schwierigkeiten führen auch zu Mehrkosten. Sie würden vom Lieferanten übernommen, heisst es in der Mitteilung. Eine konkrete Summe wollte die VBZ-Medienstelle auf Anfrage nicht nennen. Man arbeite derzeit intensiv mit dem Hersteller an der Behebung der Probleme.

Auch St. Gallen hat Probleme mit E-Bussen

Ähnliche Probleme kennt auch die Stadt St. Gallen. Erst letzte Woche wurde bekannt, dass die Stadt einen Vertrag für die Bestellung von zwölf Elektrobussen aufgelöst hat. Die holländische Herstellerfirma sei vertraglichen Verpflichtungen nicht nachgekommen, hiess es als Begründung.

Die Lieferung der E-Busse, die eigentlich für den Frühling 2025 vorgesehen war, verzögert sich nun. Die Beschaffung wird neu ausgeschrieben. Wann die neuen Busse in Betrieb genommen werden können, ist zurzeit nicht klar. Mit dem Einsatz von Dieselbussen könne der Betrieb aber sichergestellt werden.

Regionaljournal Zürich Schaffhausen 17.12.2024, 12:03 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel