Über Jahrzehnte prägte sie das Landschaftsbild im untersten Kantonsteil des Wallis. Die Tamoil-Raffinerie bei Collombey-Muraz. Im Jahr 2015 kam die Hiobsbotschaft: Tamoil verkündete die Schliessung. Der internationale Preisdruck sei zu gross. Seit nunmehr sechs Jahren steht die Raffinerie still. Nun wird sie abgerissen.
«Von den grossen Tanks wird fast alles recycelt und die Teile der Raffinerie werden wir, wenn möglich, an andere Raffinerien verkaufen», sagt Stéphane Trachsler, Direktor von Tamoil Schweiz. 95 Prozent der ganzen Anlage werde entweder wiederverwendet oder recycelt.
Als das Ende der Raffinerie bekannt gegeben wurde, sei das ein Schock für die Region gewesen, sagt SRF Wallis-Korrespondent Roger Brunner: «Die Raffinerie war ein wichtiger Arbeitgeber und Steuerzahler. Das abrupte Ende musste zuerst einmal verarbeitet werden.» 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben damals ihren Arbeitsplatz verloren.
Dieser Schock ist nun aber längst verdaut. Auf dem Gelände der Raffinerie gibt es Platz für neue Ideen. Die Gemeinde Collombey-Muraz will nun von Grund auf einen neuen Ortsteil aufbauen. Der Gemeindepräsident Olivier Turin erhofft sich einen grossen Mehrwert und träumt von einem Ortsteil mit guter Durchmischung: «Ich sehe einen Innovationspark mit neuer Technologie, aber auch mit Naherholungsgebiet, wo es sich gut leben lässt, mit Biodiversität und Langsamverkehr.»
Ein Innovationspark mit neuer Technologie, aber auch mit Naherholungsgebiet, mit Biodiversität und Langsamverkehr.
Tamoil will das Grundstück behalten. Stéphane Trachsler, Direktor von Tamoil Schweiz: «Wir werden das Terrain an interessierte Unternehmen vermieten.»
Bevor das Areal aber zu neuem Leben erwachen kann, muss neben dem Rückbau der Anlage auch der Boden saniert werden. Diese Altlasten werden parallel bereits während dem Rückbau beseitigt. Betroffen sind etwa zwei Prozent des Geländes.