Mulegns liegt an der Julierpassstrasse im Kanton Graubünden. Dort soll das sechsstöckige Gebäude künftig Kulturformate ermöglichen und Touristinnen und Touristen anlocken. In einer Bergregion, die von Abwanderung betroffen ist. Die Kulturstiftung Origen arbeitet für den Turm aus dem Drucker mit der ETH zusammen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 4.1 Millionen Franken.
Gewundene Säulen bilden die Tragstruktur des filigranen Gebäudes. Die Elemente werden an der ETH gedruckt, später in Savognin (GR) zusammengeschraubt und nach Mulegns (GR) gebracht.
Der Roboter trägt den weichen Beton Schicht für Schicht auf. Im «Weissen Turm» von Mulegns entsteht laut ETH und Stiftung Origen neues Knowhow, das im Bauwesen künftig vermehrt eingesetzt werden soll.
Durch das Bauen mit Robotern kann während der Bauphase auf eine Verschalung des Gebäudes verzichtet werden. Laut der Stiftung Origen wird so nur noch die Hälfte an Beton gebraucht wie für ein vergleichbares Bauwerk in herkömmlicher Bauweise. In zwei Stunden ist eine drei Meter hohe Säule fertig gedruckt.
An der ETH wurden die Bauteile für den «Weissen Turm» von Mulegns präsentiert. In 90 Tagen sollen alle Teile fertig sein. Ein Bauwerk aus robotisch hergestellten Elementen kann mehrmals auf- und abgebaut werden.
Der Turm am Julierpass soll an die jahrhundertealte Emigration der Bündner Zuckerbäcker erinnern. Nach Angaben der Hersteller ist er das höchste digital gedruckte Bauwerk der Welt.
Im Turm sollen künftig verschiedene Theaterformen aufgeführt werden. Die Stiftung Origen bringt Musik, Theater und Tanz an verschiedene Orte auf dem Julierpass. Die Stiftung wurde dafür 2018 mit dem Wakkerpreis ausgezeichnet.
Der Bau des «Weissen Turms» wird von der öffentlichen Hand, Stiftungen und privaten Geldgebern finanziert. Der Turm soll ab April in Mulegns am Julierpass aufgebaut werden. Am 25. Juni wird er eingeweiht.