Das Wichtigste in Kürze:
- Der Schweizer Tierschutz kontrolliert regelmässig die Tierhaltung in Zoofachgeschäften. Diese Kontrollen zeigen, dass einige Geschäfte das Tierschutzgesetz nicht einhalten.
- Auch 2017 wurden Fehler registriert, zum Beispiel viel zu kleine Käfige oder fehlende Vogelbäder.
- Der Verband zoologischer Fachgeschäfte ärgert sich über die «schwarzen Schafe» in der Branche. Mit Weiterbildungen soll die Situation verbessert werden.
Seit 2014 prüft der Schweizer Tierschutz jedes Jahr, wie die Tiere in Zoofachhandlungen gehalten werden. Unter die Lupe genommen werden unter anderem die Einrichtung und Grösse der Gehege, sowie, ob Tiere, die paarweise gehalten werden müssen, auch ein «Gspändli» haben.
Zu kleine Käfige oder einzelne Meerschweinchen
Hilfreiche Links:
2017 konzentrierte sich der Tierschutz auf die neun Zoofachgeschäfte, die in den Vorjahren durch die meisten Kritikpunkte aufgefallen sind. Drei Läden hätten die Tierhaltung klar verbessert, sagt Zoologin Sandra Schaefler. Sie ist beim Schweizer Tierschutz für die Zoofachhandel-Recherche verantwortlich. «Es gab aber auch 2017 mehrere Gesetzesverstösse. So fehlten Vogelbäder, Klettermöglichkeiten oder es hatte zu wenig Einstreu in den Käfigen. Oder ein Meerschweinchen und ein Kaninchen wurden zusammen in einem viel zu kleinen Käfig gehalten.»
Einige der Ladenbesitzer reagierten feindselig auf die Besuche des Tierschutzes. Bei einer Zoofachhandlung in der Westschweiz erhielten die Tierschützer gar ein Hausverbot.
Therese Schumacher ist Präsidentin des Verbandes Zoologischer Fachgeschäfte in der Schweiz (VZFS). Sie ärgert sich über die «schwarzen Schafe»: «Diese werfen ein schlechtes Licht auf die gesamte Branche.»
Einige Beanstandungen in der Westschweiz
Der Grossteil der Zoofachhändler nähmen die Tierschutzbestimmungen ernst, sagt Schumacher. Es gebe aber immer noch langjährige Händler, welche die neuen gesetzlichen Vorgaben nicht berücksichtigen. Ganz nach dem Motto: Früher sei es ja auch gegangen. Der Verband will mit Aus- und Weiterbildungen die Situation verbessern und Mitglieder in Tierschutz-Fragen noch besser schulen.
Auffällig ist, dass einige der beanstandeten Tierhandlungen in der Westschweiz zu finden sind. Hier würden einige Veterinärämter der Kantone ihre Aufsichtspflicht zu wenig wahrnehmen, kritisiert Sandra Schaefler vom Schweizer Tierschutz.