- Einen Tag nach dem tödlichen Angriff eines Tigers auf eine Pflegerin im Zoo Zürich geht die Polizei von einem Arbeitsunfall aus.
- Wie es passieren konnte, dass sich die Tigerin zur selben Zeit wie die Tierpflegerin im Gehege aufgehalten hatten, bleibt weiterhin unklar.
- Hunderte Menschen äusserten in den sozialen Medien ihr Beileid gegenüber dem Zoo und den Angehörigen der getöteten Pflegerin.
Einen Tag nach dem tragischen Vorfall im Tigergehege des Zoos Zürich geht die Staatsanwaltschaft und Polizei von einem Arbeitsunfall aus.
Wie es genau dazu gekommen war, dass sich die Tigerin zur selben Zeit wie die Tierpflegerin im Aussenbereich aufgehalten hatten, blieb aber weiter unklar. Die Ermittlungen dazu würden auch am Sonntag weitergeführt, sagte eine Polizeisprecherin.
Der Unfallort respektive das Gehege sei von den Behörden noch nicht freigegeben worden. Die Befragungen von Mitarbeitenden und Auskunftspersonen seien noch im Gange. Zu den Ermittlungen zählt auch die Auswertung allfälliger Videobilder. Ob im konkreten Fall solche vorliegen, wollte die Sprecherin nicht sagen.
Die Polizei sucht zusätzlich Zoobesucherinnen und -Besucher, die sich am Samstag zwischen 13.00 und 13.30 Uhr im Bereich der Tigeranlage aufgehalten hatten.
Hunderte Beileidsbekundungen
Hunderte Menschen äusserten in den sozialen Medien derweil ihr Beileid gegenüber dem Zoo und den Angehörigen der getöteten Pflegerin. Mehrere Stimmen appellierten, dass die Tigerdame nicht eingeschläfert werden solle.
Wildtierexperte Samuel Furrer vom Schweizer Tierschutz (STS) erklärte gegenüber Sonntagszeitungen, das Verhalten der Tigerin sei natürlich. Dass sie Eindringlinge in ihrem Revier attackiere, sei nicht ungewöhnlich.
Was mit dem Tier passiert, war zunächst unklar. Das Veterinäramt des Kantons Zürich wollte am Sonntag auf Anfrage keine Angaben machen. Zoodirektor Severin Dressen hatte am Samstag erklärt, dass sich die Frage nach einer Einschläferung vorerst nicht stelle, weil der Hergang des Vorfalls überhaupt nicht klar sei. Der Zoo blieb am Sonntag «aus Pietätsgründen» geschlossen.
Der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) im deutschsprachigen Raum warnte vor voreiligen Schlüssen. «Wir bitten alle, sich mit Spekulationen zum Hergang des Tigerunfalls zurückzuhalten, bis der Vorgang durch Zoo, Polizei und Staatsanwaltschaft geklärt wurde», teilte der Verband im Kurznachrichtendienst Twitter mit.
Beim Vorfall am Samstag hatte einer von zwei Tigern im Zoo Zürich im Gehege eine 55-jährige Pflegerin angegriffen. Die Frau erlitt durch die Attacke der Tigerdame Irina tödliche Verletzungen.