- Der Bundesrat setzt die Verhandlungen mit der EU auf Basis des bisherigen Mandats fort.
- Das teilte Aussenminister Ignazio Cassis in Bern bei einer Medienkonferenz zur EU-Politik der Landesregierung mit.
- Trotz ausstehender Einigung über ein Rahmenabkommen habe der Bundesrat die Kohäsionsmilliarde gutgeheissen. Darüber kann nun das Parlament entscheiden.
Der wichtigste Streitpunkt mit der EU seien die flankierenden Massnahmen, sagte Cassis. Wegen diesen habe die EU überhaupt Verhandlungen über ein Rahmenabkommen mit der Schweiz verlangt. «Es besteht die Möglichkeit, dass wir weiter darüber verhandeln.»
Keine Deadline fürs Rahmenabkommen
«Wir wollen ein Abkommen erreichen, das die institutionellen Fragen regelt. Und es soll uns ermöglichen die materiellen Differenzen zu bereinigen», sagt Cassis. Es gibt auch keinen offiziellen Termin, wann die Verhandlungen beendet sein werden.
In einer Mitteilung schreibt der Bundesrat, die Verhandlungen mit der EU würden auf Basis des bestehenden Mandats fortgeführt. Zur Änderung der aktuellen Verhandlungsposition bestehe kein interner Konsens, wie die Gespräche im Verlauf des Sommers gezeigt hätten. Dabei ging es um die flankierenden Massnahmen.
Wesentliche Fragen offen
Mit Blick auf die Kohäsionsmilliarde hält der Bundesrat fest, wesentliche Fragen in den Gesamtbeziehungen zwischen der Schweiz und der EU seien noch nicht geklärt. So sei der Ausgang der Verhandlungen zum institutionellen Abkommen und die Anerkennung der Börsenäquivalenz offen.
Letztere erachte der Bundesrat als erforderlich. Gleichzeitig sei der zweite Schweizer Beitrag eine Investition in Sicherheit, Stabilität und Wohlstand in Europa und entspreche somit den Schweizer Interessen. Würden die angestrebten Resultate mit der EU nicht eintreten, könne das Parlament die neue Ausgangslage berücksichtigen, schreibt der Bundesrat.
«Wenn die Begrenzungsinitiative das Freizügigkeitsabkommen eliminiert, dann fallen gemäss der Guillotine-Regelung alle Verträge der Bilateralen I. Dann erübrigt sich ein Rahmenabkommen, weil wir materiell gar nichts mehr zu regeln haben», sagte Cassis auf die entprechende Frage.