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Weihnachtsmärkte setzen Corona-Zertifikat unterschiedlich ein
Aus Schweiz aktuell vom 18.11.2021.
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Trotz steigender Fallzahlen So bereiten sich Weihnachtsmärkte auf den Corona-Winter vor

Nächste und übernächste Woche wird’s richtig festlich: Weihnachtsmärkte öffnen ihre Tore. Trotz rasant steigenden Corona-Fallzahlen. Ist das eine gute Idee?

Ziemlich begeistert steht Walter Friedli auf dem grossen, leeren Asphaltplatz vor dem Stadtschulhaus im Bremgarten (AG). «Hier kommt das grosse Raclette-Zelt hin», sagt er und misst mit riesigen Schritten den Platz ab. «Wenn man ein feines Raclette geniessen will, dann braucht's natürlich ein Zertifikat.»

Den Bremgartner Weihnachtsmarkt gibt’s aber auch ohne Zertifikat: Wer nämlich nirgends einkehren will, braucht bloss eine Maske. Das hat der Stadtrat beschlossen. Um dafür zu sorgen, dass die Vorgaben auch eingehalten werden, hat Marktchef Friedli 15 Sicherheitsleute zusätzlich engagiert – das kostet 30'000 Franken.

Wir können aufgrund der Gegebenheiten gar nicht alles einzäunen.
Autor: Walter Friedli Chef des Bremgartner Weihnachtsmarkts

Eine Zertifikatspflicht für den ganzen Markt wäre zwar günstiger, aber kaum machbar: «Wir können hier aufgrund der Gegebenheiten gar nicht alles einzäunen», erklärt Friedli. Das wird deutlich auf der Marktgasse im Herzen Bremgartens, wo sich Stand an Stand reihen soll: Hier gehen links und rechts Gassen weg, es bräuchte überall Eingangskontrollen. Die Lösung mit Maske scheint den Organisatoren die bessere.

Basler Generalprobe war die Herbstmesse

Für den Basler Weihnachtsmarkt haben die Behörden beide Optionen geprüft: Mit Zertifikat, aber ohne Maskenpflicht. Oder mit Maske, aber ohne Zertifikat. Als Generalprobe diente laut Basler Behörden die Herbstmesse, wo man mit der Zertifikatslösung gute Erfahrungen gemacht habe. Die Zugangskontrollen hätten funktioniert und für die Verpflegungsbereiche sei die Lösung mit Zertifikat statt Maske sowieso die bessere, meint Sabine Horvath vom Stadtmarketing Basel-Stadt.

Auf Zertifikate setzt auch der noch junge Weihnachtsmarkt vor dem Opernhaus in Zürich. Im Gegensatz zu Bremgarten ist hier das Einzäunen leicht: Der Markt ist auf einen riesigen Platz konzentriert.

Das tut schon weh.
Autor: Katja Weber zur Einführung einer Eingangskontrolle Mitveranstalterin des Zürcher Weihnachtsmarktes

Das sei eine zwar praktikable Lösung, dennoch könnte das Markterlebnis nicht ganz das gleiche sein. «Normalerweise kann man von überall her in den Markt schlendern», erzählt Katja Weber, «denn sonst ist der Markt ja auf alle Seiten hin offen.» Wegen der Zertifikatspflicht aber müsse eine Eingangskontrolle installiert werden. «Das tut schon weh», sagt Weber, Mitveranstalterin des Marktes.

Entzug der Bewilligung wäre Worst-Case-Szenario

Im Gegensatz zu Basel oder Bremgarten waren die Veranstalter in Zürich mit einer klaren kantonalen Vorgabe konfrontiert: Ein Markt, bei dem gegessen und getrunken werden kann, gilt als «Markt mit Fest-Charakter» und ist zertifikatspflichtig.

Ob Maske oder nicht: Viel mehr Kopfzerbrechen machen den Marktbetreibern die rasant steigenden Fallzahlen. Denn die Behörden schliessen nicht aus, je nach Entwicklung der Pandemie, Märkten die Bewilligung wieder zu entziehen.

«Wenn wir sehr viel höhere Fallzahlen hätten und die Intensivstationen ausgelastet wären, dann müssten wir einen Markt auch kurzfristig wieder schliessen und die Bewilligung zurückziehen», sagt Andreas Obrecht, Leiter Covid-19-Programm des Kantons Aargau.

Vor allem für die Standbetreiber ein Worts-Case-Szenario, weiss der Bremgartner Marktchef Walter Friedli: «Die Standbetreiber haben eingekauft, ihre Buden sind da – es wäre eine Katastrophe.» Vorläufig aber darf man sich landauf, landab auf vorweihnachtlichen Marktzauber freuen. Mit Maske oder Zertifikat – man kann sich den entsprechenden Markt aussuchen.

Kein Alkohol im Stehen am Berner Zibelemärit

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Der Berner Zibelemärit findet stets am vierten Montag im November statt. Am 22. November ist es wieder soweit. Nachdem der Anlass letztes Jahr ausfiel, wird er dieses Jahr durchgeführt. Allerdings mit gewissen Corona-Schutzmassnahmen: So gestattet die Stadt den Betreibenden von Ständen dieses Jahr den Verkauf von alkoholischen Getränken nicht. Diese dürfen nur sitzend – im Innern von Restaurants oder auf deren Terrassen – konsumiert werden. Der Verkauf von Esswaren und alkoholfreien Getränken wird jedoch an allen Ständen möglich sein. Eine Zertifikatspflicht wird es am Zibelemärit nicht geben. Im Inneren der Restaurants gilt eine solche hingegen, wie im Rest der Schweiz, schon. (sda)

Schweiz aktuell 18.11.21, 19:00 Uhr

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